60 Seiten umfasst das Bewerbungsbuch, mit dem die Stadt Nürnberg ins Rennen um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2025 geht. Am Montag war die Abgabe der Bewerbung und die Stadt stellte das Buch und die Inhalte vor. Mit dem Motto "Past Forward" will Nürnberg bei seiner Bewerbung die bewegte Vergangenheit – von Albrecht Dürer bis zum Umgang mit der NS-Geschichte der Stadt – und zugleich die Zukunft der Stadt in den Blick nehmen. Oberbürgermeister Ulrich Maly betonte: "Wir wollen unsere Vergangenheit als Antrieb nehmen, um Zukunft zu gestalten."
- Kulturhauptstadt Nürnberg 2025: Alle Informationen & Hintergründe finden Sie hier
- BR Thema am 14. Oktober: "Nürnberg 2025 – Anders als gedacht"
Kunst für die Kongresshalle
Rund 50 Projekte und Programmpunkte werden in dem Bewerbungsbuch skizziert. So sollen im Albrecht-Dürer-Haus die Werke des Nürnberger Künstlers digital zum Leben erweckt werden. Ein weiteres Beispiel: Die von den Nationalsozialisten nicht fertig gebaute Kongresshalle soll schrittweise als Ort für Kunst und Kultur geöffnet werden.
Bürger und lokale Künstler dürfen mitgestalten
Im Mittelpunkt der Bewerbung stehen auch die Ideen und Wünsche der Bürger und der lokalen Künstler. Sie wurden und werden beim Bewerbungsprozess eng eingebunden, so Maly. Im Bewerbungsbuch finden sich aber auch Antworten auf ganz praktische Fragen, berichtet Hans-Joachim Wagner, der Leiter des Bewerbungsbüros. Wie zum Beispiel: Wie gut ist die Verkehrsanbindung Nürnbergs? Wie viele Hotelbetten gibt es in der Stadt? Und wie sieht der Etat für das Kulturhauptstadtjahr aus? Die Stadt Nürnberg rechnet mit einem Budget von 85 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern hat 30 Millionen Euro zugesagt, wenn Nürnberg den Zuschlag bekommt. Die Stadt will dann ebenfalls 30 Millionen zuschießen. Weitere Gelder kommen vom Bund und auch die umliegenden Städte und Landkreise wollen sich am Programm und an der Finanzierung beteiligen.
Nächste Bewährungsprobe in Berlin
Ab Montagabend ist die englische Fassung des Bewerbungsbuchs für alle online zugänglich – zudem eine deutsche Zusammenfassung aller Kapitel. Das Buch wird auf der Onlineseite www.n2025.eu veröffentlicht. Schon am Dienstag steht dann die nächste Bewährungsprobe für die Verantwortlichen an. In Berlin präsentieren die deutschen Bewerberstädte ihr Konzept. Jeder Bewerber hat dafür drei Minuten Zeit. Im Dezember wird dann die Entscheidung fallen, ob Nürnberg eine Runde im Bewerbungsprozess weiterkommt – auf die sogenannte Short-List. Ist das geschafft, muss ein zweites, detaillierteres Bewerbungsbuch bis Juli 2020 angefertigt werden. Anschließend besucht die Jury die verbleibenden Bewerberstädte.
Sieben deutsche Konkurrenten
Voraussichtlich im Oktober 2020 wird bekannt, welche deutsche Stadt im Jahr 2025 Kulturhauptstadt sein wird. Neben Nürnberg bewerben sich sieben weitere Städte um den Titel: Chemnitz, Dresden, Gera, Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Zittau. Pro Jahr dürfen immer zwei Städte in Europa den Ehrentitel Europäische Kulturhauptstadt tragen. Neben einer deutschen Stadt wird es 2025 eine slowenische sein.