Im Reschbachtal bei Finsterau im Kreis Freyung-Grafenau können Wanderer jetzt die Überreste eines historischen Kulturdenkmals aus der Frühzeit des 20. Jahrhunderts bewundern. Die Verwaltung des Nationalparks Bayerischer Wald hat dort den letzten noch existierenden Gleisabschnitt der ehemaligen Spiegelauer Waldbahn restauriert und neu aufgebaut.
Schmalspurbahn durch den Wald
Mit Hilfe dieser Schmalspurbahn hatten Forstarbeiter ab dem Jahr 1900 Baumstämme aus dem Bayerischen Wald abtransportiert. Mit dem Erhalt dieses Kulturdenkmals wolle man zeigen, wie die Menschen früher gearbeitet haben, sagt Ursula Schuster, die Leiterin des Nationalparks, zu der Restaurierungsmaßnahme.
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Das Schienennetz der Waldbahn war von Forstarbeitern im Lauf der Jahrzehnte immer weiter ausgebaut worden. Am Ende gab es ein fast 100 Kilometer langes Schmalspurnetz. Ein Holzlagerplatz im Reschbachtal bildete den Endpunkt des Waldbahnnetzes.
Auf der Bahntrasse verlaufen heute Wanderwege
Ende der 1950er-Jahre wurde der Bahnbetrieb eingestellt und die Gleise wurden abgebaut. Auf der ehemaligen Bahntrasse verlaufen heute vielerorts Wander- oder Radwege. Das Reschbachtal ist nach Angaben der Nationalparkverwaltung der einzige Ort, an dem heute noch die Originalgleise der einstigen Waldbahn zu sehen sind.
Der Name "Waldbahn" wurde Mitte der 1990er-Jahre reaktiviert. Unter dieser Marke fahren bis heute die Regionalbahnen zwischen Plattling, Zwiesel, Viechtach und Grafenau.
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