Sänger Anthony Kiedis und die Red Hot Chili Peppers bei einem Liveauftritt im Sommer 2024
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Die Red Hot Chili Peppers bei einem Liveauftritt im Sommer 2024

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Musik gegen die Flammen: Stars rocken für Kalifornien

Musik gegen die Flammen: Stars rocken für Kalifornien

Lady Gaga, Billie Eilish, Red Hot Chili Peppers: Sie und viele andere werden heute im Rahmen des Benefizkonzerts FireAid auftreten, um Spenden für Betroffene der Brände in Los Angeles zu sammeln. Auch bei uns kann das Event gestreamt werden.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Morgen am .

Es ist eine der größten Naturkatastrophen in der Geschichte Kaliforniens: Die verheerenden Brände in und um die US-Metropole Los Angeles haben bislang mindestens 29 Menschenleben gekostet, mehr als 12.000 Gebäude wurden zerstört oder beschädigt. Um die Betroffenen finanziell zu unterstützen, soll in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein Benefizkonzert stattfinden: FireAid, ins Leben gerufen von US-Musikmogul Irving Azoff und seiner Frau Shelli. Außerdem soll der Erlös in den Wiederaufbau der Infrastruktur fließen und in die Vorbereitung auf zukünftige Brandkatastrophen.

Lady Gaga, Billie Eilish, Green Day und viele mehr

Das Line-up von FireAid setzt sich aus einer Vielzahl prominenter Stars zusammen. Zugesagt haben Lady Gaga, Billie Eilish, Katy Perry, Joni Mitchell, Pink, Stevie Nicks, Alanis Morissette, Green Day, die Red Hot Chili Peppers, Anderson.Paak, Stevie Wonder, Rod Stewart, Sting, und Earth, Wind & Fire. No Doubt, die Rockband um Sängerin Gwen Stefani, wird sich für FireAid auf der Bühne wieder vereinen. Zudem soll es unter anderem Auftritte geben von den Black Crowes, Olivia Rodrigo, Graham Nash und John Fogerty.

Konzert wird weltweit gestreamt

Stattfinden wird die Benefiz-Veranstaltung in zwei Hallen in Inglewood südlich von LA, fußläufig sind sie etwa eine halbe Stunde voneinander entfernt. Im Kia Forum, der ehemaligen Heimatstätte des NBA-Teams Los Angeles Lakers, beginnen die Konzerte um 18 Uhr Ortszeit, also 3 Uhr morgens in Deutschland. Im Intuit Dome, einer Mehrzweckhalle, die auch als Basketballstadion der LA Clippers genutzt wird, geht es um 19:30 Uhr los (4:30 Uhr deutsche Uhrzeit).

Tickets kosten ab 99 Dollar aufwärts, sämtliche Einnahmen werden gespendet. Das Konzert soll zudem weltweit gestreamt werden. Zu den beteiligten Plattformen zählen unter anderem Youtube, Facebook, Instagram, Spotify, Netflix und Apple Music. Spenden, die während der Übertragung über die Website des Veranstalters gemacht werden, werden von Connie und Steve Ballmer, Eigentümer des Intuit Domes und des NBA-Teams LA Clippers, verdoppelt.

Die Mutter aller Benefizkonzerte

Nicht nur namentlich, auch vom Konzept erinnert FireAid an ein anderes großes Spenden-Event: Live Aid, ein parallel in London und Philadelphia veranstaltetes und weltweit übertragenes Benefizkonzert, das im Juli 1985 von Bob Geldof organisiert wurde. Um Spenden für die Hungersnot in Äthiopien zu sammeln, trat im Wembley-Stadion und im John F. Kennedy Stadium die Creme de la Creme der damaligen Pop- und Rockszene auf, darunter Queen, U2, David Bowie, Bob Dylan, Paul McCartney, Madonna, Tina Turner, Sade und unzählige andere.

Knapp 1,5 Milliarden Menschen verfolgten Live Aid vor Ort und via Fernsehen und Radio, etwa 140 Millionen Dollar an Spendengeldern kamen zusammen und wurden der Welthungerhilfe zur Verfügung gestellt. Mit dem nachträglichen Erlös der Nebenrechte beliefen sich die Einnahmen auf rund 400 Millionen Dollar.

Kritik an Live Aid

Viele dieser Auftritte – vor allem der von Queen – sind bis heute legendär, die bis dahin größte Benefiz-Veranstaltung der Musikgeschichte wurde als Meilenstein gefeiert. Gleichzeitig wurde auch Kritik laut. Schon früh wurde unterstellt, dass es vielen Künstlern und Künstlerinnen nur um Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache statt um das Sammeln von Spenden gehen würde.

Bemängelt wurde auch, dass keine strukturell nachhaltige Hilfe geleistet werden würde. Das britische Musikmagazin Spin recherchierte zudem ein Jahr nach dem Event, dass ein Großteil der Spenden vom damaligen äthiopischen Diktator Mengistu Haile Mariam zum Aufbau seiner Armee verwendet wurde, statt die Not in seinem Land zu lindern.

Ob politischer Missbrauch, fehlende Nachhaltigkeit oder mutmaßliche Eigen-PR-Zwecke: Ein Haar in der Suppe lässt sich wahrscheinlich bei jeder Benefiz-Veranstaltung finden. Darüber kann man sich aufregen – oder es ignorieren und einfach helfen. So wie Sting, der 1985 bei Live Aid im Wembley-Stadion den Police-Hit "Message In A Bottle" performte, und am 30. Januar auch im Rahmen von FireAid wieder auftreten wird.

Mit Material von dpa

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