Eine Ziege aus Plüsch führt eine Yoga-Übung vor
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Gesundheit als Trendthema auf der Spielwarenmesse: Die Ziege aus Plüsch ist eines von mehreren Spielzeugen zum Thema Yoga.

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Von Yoga-Ziegen bis Wasserstoff-Trucks – die neuen Spieltrends

Von Yoga-Ziegen bis Wasserstoff-Trucks – die neuen Spieltrends

Im Kinderzimmer eine Brennstoffzelle betreiben, mit einer Plüsch-Ziege turnen oder alte Retro-Spiele in moderner Aufmachung zocken: Die Spielwarenbranche trifft sich in Nürnberg und hat jede Menge Ideen in petto. Bewährtes – aber auch Kurioses.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Morgen am .

Eine kleine Plüsch-Ziege klimpert mit den Augen, streckt und dehnt sich, meckert ein "Ommmm" und streckt dann einen Vorderhuf nach vorne, einen Hinterhuf nach hinten und dann: Verbeugung, "Namaste" – die Grußformel, die gerne im Yoga gesprochen wird. Das Spielzeug soll Kinder so zum Turnen animieren.

Die Ziege aus Plüsch ist nur eines von mehreren Spielzeugen, das sich heuer auf der Spielwarenmesse in Nürnberg mit dem Thema Yoga beschäftigt und sich damit einreiht in das Trendthema Gesundheit. Gemeint ist damit auch emotionales Wohlbefinden, Achtsamkeit und Entspannung. Natürlich aber auch: Körperliche Fitness.

Gleich neben der Yoga-Ziege präsentiert sich bei den diesjährigen ToyTrends etwa ein interaktives Balance-Board. Das weiß, in welcher Position der Spieler das gebogene Brett gerade ausbalanciert hat und gibt mittels LED-Anzeige und Ton Anweisungen: Ein weißer und ein blauer Licht-Punkt können per Gewichtsverlagerung aufeinander gebracht werden. Wer dann die Position halten kann, hat eine der Übungen geschafft.

Alleine, miteinander und gegeneinander Spielen

Ein paar Hallen weiter stellt Jonglage-Weltmeister Jan Daumin aus Altdorf bei Nürnberg eine neue Art von Bällen vor: kleine weiche Plüsch-Kugeln mit Gesicht, die außerdem hüpfen können. Die weiche Haptik schont die Hände, argumentiert der Profi-Jongleur. Das Jonglieren selbst steigere Konzentration und Kreativität – und weil jeder kleine "Bouncer" vom Hersteller eine eigene Persönlichkeit angedichtet und mitbekommen hat, sollen die Bälle auch schon kleine Kinder zum Spielen animieren, nicht nur zum Jonglieren.

Andere Wurfgeräte haben eingebaute Zähler und fordern zu kleinen Challenges auf. Ein Wurfstick etwa, der bald den deutschen Markt erobern soll, registriert, wenn er geworfen wird, wie oft er sich selbst um 360 Grad dreht oder wie sanft er gefangen wird. Für die einzelnen Aufgaben gibt es Punkte – und natürlich geht das auch im Wettbewerb gegeneinander.

Gesundheit und Wohlbefinden: Trends der Spielemesse

Bewegung, Geschicklichkeit und Kreativität – das passt zu einem der Trends, den die Spiele-Experten der Spielwarenmesse schon im Vorfeld ausgemacht haben: Gesundheitsthemen fassen in der Spielewelt Fuß – und bieten ein weites Feld an spielerischen Möglichkeiten.

Gärtnern, Gemüseanbau und gesunde Ernährung vermitteln beispielsweise Brettspiele, bei denen gemeinsam kleine Gärten oder Farmen bewirtschaftet werden. Und schon die Kleinsten sollen Gefühle besser einzuordnen lernen, indem sie etwa Gesichter mit unterschiedlicher Mimik zusammenpuzzeln.

Wasserstoff im Kinderzimmer erzeugen

Futuristischer wird es mit der Brennstoffzelle für das Kinderzimmer. Die bietet ein Hersteller in einem Experimentierkasten an: Wasser einfüllen, Strom anlegen und dann mit dem selbst hergestellten Wasserstoff einen kleinen Laster antreiben – sicher und ohne Explosionsgefahr, verspricht Jonathan Felder von Kosmos. Kleine Forscher ab zehn Jahren sollen bei dem Experiment den Prozess der Elektrolyse selbst ausprobieren, statt nur darüber zu lesen.

Weitere Versuche beschäftigen sich mit dem unterschiedlichen Energieverbrauch an Steigungen oder mit vollbeladenem Truck. So sollen die kleinen Forscher die Vor- und Nachteile verschiedener Energieträger kennenlernen.

"Kidults" – Retro und Manga für Erwachsene

Insgesamt versuchen in den Nürnberger Messehallen mehr als 2.300 Aussteller aus 71 Ländern ihre Spielsachen in die Läden und so in die Kinderzimmer zu bringen. Wobei Kinder längst nicht mehr die einzige Zielgruppe sind: Rund ein Drittel ihres Umsatzes machen Spielzeughersteller inzwischen mit den sogenannten "Kidults" vom englischen Kids (Kinder) und Adults (Erwachsene). Gemeint sind Menschen ab zwölf Jahren bis ins hohe Alter.

Ausgestattet mit Kaufkraft und Sammelleidenschaft sind die Erwachsenen für die Branche ein lukratives zweites Standbein, das auch auf der Spielwarenmesse bedient wird: Etwa mit Retro-Spielen aus der eigenen Kindheit oder Sammelobjekten zu Filmen, Serien und Computerspielen. Auch Modellbau und komplexe Konstruktionsspielzeuge seien hier gefragt, heißt es auf der Messe. Dazu kommen Brettspiele und der große Bereich Mangas und Animes.

Im Video: Spielwaren-Trends in Nürnberg

Eine Klemmbaustein-Blume für Erwachsene bei der Nürnberger Spielwarenmesse.
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Das sind die Neuheiten auf der Nürnberger Spielwarenmesse

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