Robert Alan in Grombühl
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Robert Alan: der Comedy-Export aus Würzburg

Robert Alan, der sich selbst als den Erfinder des Alan-Bogens bezeichnet, feiert derzeit deutschlandweit Erfolge. Der gebürtige Würzburger verdient seinen Lebensunterhalt seit acht Jahren mit Comedy. Seine Karriere war aber eine Berg- und Talfahrt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

"Es ist Frühling und alle haben Bock zu bumsen", oder "Das ist kein Koks an der Nase, sondern Ayran" – diese Songtitel klingen vielleicht erstmal primitiv, sind sie ohne Zweifel auch. Aber bei Fans des Comedians Robert Alan kommt genau das sehr gut an. Mit seinen Solo-Programmen tourt der gebürtige Würzburger mittlerweile durch ganz Deutschland.

Song mit Ballermann-Star

Der 38-Jährige stand bereits im Prix-Pantheon-Finale, ist auch schon bei der Comedy-Sendung "nightwash" aufgetreten und gewinnt häufig verschiedene städtische Comedy-Preise. Sein jüngster Erfolg ergab sich allerdings durch Social Media. Auf Instagram postete er ein Video, in dem er in einem trostlos wirkenden Garten steht und dabei "Es ist Frühling und alle haben Bock zu bumsen" singt. Dieser Post erreichte durch mehrere Fans den Ballermann-Star Ikke Hüftgold, der den Song daraufhin gemeinsam mit Robert Alan produzierte. Mit rund 365.000 Streams auf Spotify ist dieses Lied das bisher erfolgreichste des blonden Comedians.

Hymne über Grombühl geht viral

Doch Alan vergisst auch seine Wurzeln nicht. Mehrere Jahre lang hat er im Würzburger Stadtteil Grombühl gelebt – und der hat es ihm angetan. "New York hat einen Song, Berlin hat glaube ich auch ein paar Lieder, München ebenfalls. Da ist einfach der logische Schritt, dass Grombühl ein Lied bekommt", schlussfolgert er. Mit seiner Hymne über das Viertel, die er auf Alica Keys' "Empire State of Mind" singt, hat er in Würzburg einige Fans gewonnen. Insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils freuen sich, dass die "Crime" endlich mal besungen wird.

Sein Humor: eine Challenge

Hauptsächlich positiv ist die Rückmeldung auf Social Media zu dem Song. Einigen anderen gefällt er aber so gar nicht. Nicht nur bei der Grombühl-Hymne finden sich Hass-Kommentare, sondern auch bei anderen Posts auf seinem Instagram-Account. "Viele Leute fühlen sich immer angegriffen, wenn sie was sehen, worüber sie nicht lachen können", so Alan. "Ich weiß nicht, woher das kommt, aber wenn ich im Internet etwas sehe, was ich nicht lustig finde, dann scrolle ich halt weiter."

Inspiration aus dem Alltag

Ob durch seine Zeit in Grombühl, beim Spazierengehen im Würzburger Ringpark oder durch Geschichten, die ihm Freundinnen und Freunde erzählen – Robert Alan schöpft die Inspiration für seine Solo-Programme und die dazugehörigen Songs aus dem Alltag. Diese Herangehensweise hat sich als erfolgreich erwiesen: Seit acht Jahren lebt er ausschließlich von Comedy und tourt deutschlandweit.

Corona als Tiefpunkt seiner Karriere

Seine Karriere verlief jedoch nicht ohne Schwierigkeiten. Besonders die Corona-Pandemie stellte eine äußerst schwierige Zeit für den Comedian dar. In dieser Phase musste er verschiedene ungewöhnliche Jobs annehmen, um finanziell über die Runden zu kommen. "Da habe ich dann Eidechsen gejagt. Das ist ein Job, tatsächlich. Und ich habe Feldhamsterlöcher gezählt. Das ist auch ein Job, den man machen kann, um den Bestand von Feldhamstern zu bestimmen. Als ich da über das Feld gerannt bin und Feldhamster gezählt habe: Das war schon low", erzählt Alan.

"Man ist nicht mehr so der Hänger wie früher"

Diesen Tiefpunkt hat er mittlerweile überwunden und zieht mit seinen Shows ein sehr großes Publikum an. Das ist für ihn wichtiger denn je, denn im vergangenen Jahr ist er Vater geworden. "Man ist nicht mehr so der Hänger wie früher", sagt der Künstler über seine neue Verantwortung, "Man weiß, da ist jetzt noch ein Mensch da, für den musst du sorgen." Seit er Vater ist, sei er deshalb fleißiger als früher, so Alan.

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