Die Kostüme und Frisuren der Schauspielerinnen und Schauspieler sitzen, das Bühnenlicht geht an. Wenige Sekunden später gibt Regisseurin Bettina Ostermeier den Startschuss: "Und go" spricht sie in ihr Headset, während sie sich auf den Zuschauerrängen im Feuchtwanger Kreuzgang einrichtet, um das Geschehen auf der Bühne genau zu beobachten. Die Proben laufen auf Hochtouren, denn viel Zeit für den Feinschliff bleibt nicht mehr.
Fast ein Jahr Vorbereitung für Saison 2024
Heute feiert die Bühnenadaption des bekannten Kinderbuchs "Ronja Räubertochter" von Astrid Lindgren in den Kreuzgangspielen Premiere. Hinter Regisseurin Ostermeier liegen aufregende Monate: "Im August 2023 starteten bei mir die Vorbereitungen für das Stück. Anfang 2024 habe ich dann den Text und die Musik geschrieben. Die Proben mit den Schauspielerinnen und Schauspielern laufen seit Anfang April", erklärt sie.
Stück erinnert an die Kindheit
Am Dienstag wurde dann zum ersten Mal mit allem drum und dran geprobt. Kostüme, Frisuren, Make-Up, Bühnenbild und Musik müssen jetzt also sitzen – auch bei Räubertochter Ronja und Räubersohn Birk, gespielt von Juliane Krug und Constantin Petry. "Ich freue mich sehr auf das Stück. Die Aufregung steigt aber auch so langsam", gesteht Juliane Krug. Constantin Petry pflichtet seiner Schauspielkollegin bei: "Auch bei mir steigt so langsam die Aufregung. Aber die Vorfreude überwiegt. Das Stück erinnert mich auch sehr an meine Kindheit. Deshalb ist es umso schöner, wenn man persönlich damit etwas verbindet", schwelgt Petry in Erinnerungen.
Viele Schulklassen zu Besuch im Kreuzgang
Geschrieben ist das Stück für Kinder ab fünf Jahren. Auch deshalb kommen viele Kindergartengruppen in den kommenden Wochen in den Kreuzgang nach Feuchtwangen. "Ich habe schon ein wenig Respekt davor. Ich war damals neun Jahre alt, als Astrid Lindgren das Buch geschrieben hat. Ronja war meine absolute Heldin. Ich hoffe einfach, dass dem Publikum meine Umsetzung gefällt", sagt Regisseurin Bettina Ostermeier.
Im Vorverkauf bereits 30.000 Tickets verkauft
Knapp eine Stunde stehen die Schauspielerinnen und Schauspieler für Ronja Räubertochter auf der Freilicht-Bühne. Vor der ersten Premiere wurden bereits über 30.000 Tickets verkauft, so viele wie fast noch nie in der Geschichte der Kreuzgangspiele. Für die stellvertretende Intendantin Maria Wüstenhagen ein voller Erfolg: "Der Vorverkauf in diesem Jahr läuft sehr gut. Insgesamt freuen wir uns immer auf eine Gesamtbesucherzahl von etwa 40.000. In den letzten Jahren lagen wir immer zwischen 45.000 und 49.000 Besucherinnen und Besuchern. Weil wir aber bereits jetzt schon so viele Tickets verkauft haben, hoffen wir natürlich sogar auf ein bisschen mehr." Im vergangenen Jahr waren es exakt 49.505 Besucherinnen und Besucher.
Insgesamt sechs Stücke im Kreuzgang
Neben Ronja Räubertochter dürfen sich Kreuzgang-Liebhaber auch auf den Krimi-Klassiker "Mord im Orientexpress" und die tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt "Der Besuch der alten Damen" freuen. Im Nixelgarten, der wenige Hundert Meter vom Kreuzgang entfernt liegt, werden die Stücke "Faust", "Der Regenbogenfisch" und "Anne-Marie die Schönheit" aufgeführt. "Wir haben für jeden das passende Stück. Ganz spannend ist auch "Faust" von Johann Wolfgang von Goethe. Das ist für Jugendliche umgeschrieben und widmet sich dem ursprünglichen Stoff auf ganz neue Art und Weise", gibt Maria Wüstenhagen preis.
Die Kreuzgangspiele in Feuchtwangen dauern bis zum 11. August.
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