In einem Artikel, der in der regierungskritischen Zeitung "Nowaja Gaseta" erschienen ist, hat ihr Chefredakteur Dmitri Muratow angekündigt: Er will die Friedensnobelpreismedaille, die ihm vergangenes Jahr verliehen worden ist, versteigern. Das Geld soll seinen Angaben zufolge an einen Hilfsfond gespendet werden und ukrainischen Geflüchteten sowie Verletzten zugute kommen.
Nach Angaben Muratows soll ein Auktionshaus den Wert der Medaille schätzen und dann an den Höchstbietenden verkaufen. Bereits kurz nach dem Erhalt des Friedensnobelpreises hatte Muratow angekündigt, seinen Anteil am Preisgeld zu spenden – unter anderem für unabhängige Medien, ein Moskauer Hospiz und die Betreuung von gesundheitlich beeinträchtigten Kindern.
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Friedensnobelpreis für Einsatz für die Meinungsfreiheit
In dem Artikel fordert der russische Journalist unter anderem ein sofortiges Ende der Kämpfe in der Ukraine, Hilfe für Zivilisten und eine Einrichtung von Fluchtkorridoren. Die Zeitung "Nowaja Gaseta", die er mitbegründet hat und jetzt als Chefredakteur leitet, ist für ihre regierungskritische Haltung bekannt. Vor Kurzem hatte sie angekündigt, wegen des neuen Medien- und Informationsgesetzes in Russland keine Nachrichten mehr zum Krieg in der Ukraine zu veröffentlichen.
Muratow bekam vergangenes Jahr zusammen mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz für Meinungsfreiheit.
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