Aus der Luft aufgenommen sieht man die Burgkirche Oberwittelsbach, dahinter Wald.
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Burgkirche Oberwittelsbach

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Tag des offenen Denkmals: Tipps fürs Wochenende in Bayern

Tag des offenen Denkmals: Tipps fürs Wochenende in Bayern

Über 650 Denkmale können am 8. September in Bayern besucht werden. Orte, deren Türen nur einmal im Jahr, am zweiten Sonntag im September, geöffnet werden, oder die besondere Veranstaltungen anbieten. Drei Tipps für einen Ausflug.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Denkmale, das sind nicht nur schön gelegene Ausflugsziele, sie gewähren uns auch Einblicke in unsere Vergangenheit. Wir sind genau da, wo wichtige Ereignisse passiert sind oder bestaunen die Kunst oder Bauweise früherer Generationen. Deutschlandweit können am Sonntag rund 5.500 solcher Orte besucht werden. Welche das sind, das zeigt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz auf einer Online-Landkarte. Auch eine App kann man sich installieren, um im Programm zum Tag des Deutschen Denkmals zu stöbern.

Tipp 1: Burgkirche Oberwittelsbach

Im Landkreis Aichach liegt die Wiege der Wittelsbacher. Die Burg ist zwar 1209 bereits zerstört worden, aber der Burgplatz bleibt ein wichtiger Erinnerungsort an die Anfänge dieses für Bayern so wichtigen Geschlechts. Dort, wo die Burg einst stand, ist gut 200 Jahre nach der Zerstörung eine Kirche erbaut worden, die Burgkirche Maria vom Siege. Sie war mehrere Jahre nicht zugänglich aufgrund einer aufwändigen Sanierung. Am Sonntag um 14:30 Uhr gibt es eine Führung über den Burgplatz und durch die Burgkirche.

Tipp 2: Heizkraftwerk-Turm der Unikliniken Würzburg

In Würzburg wird am Sonntag sogar zum ersten Mal ein Ort für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht: der Turm des Heizkraftwerks auf dem Gelände der Uniklinik. Er prägt schon seit 1915 das Würzburger Stadtbild. Stolze 64 Meter ragt er in die Höhe, er hat einen Kopf aus mittlerweile verwittertem Kupfer. Und Zacken, die an eine Krone erinnern.

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Die Spitze des 1915 erbauten Abgasturms des betriebseigenen Heizkraftwerkes der Uniklinik Würzburg.

"Das war damals schon relativ innovativ, ein eigenes Kraftwerk für die Versorgung des gesamten Campus zu haben", erklärt Philipp Eberl, Abteilungsleiter der Betriebstechnik des UKW gegenüber dem BR. Bis heute hat sich das übrigens so gehalten, dass die Uniklinik ihr eigenes Kraftwerk betreibt. Vor knapp 30 Jahren ist der Turm saniert worden – die Substanz ist aber immer noch die Gleiche. In Zukunft plant das Klinikum mehr erneuerbare Energien, zum Beispiel aus Solar oder Wärmepumpen. "Wir werden auch oft gefragt, warum der Turm in der Form noch besteht. Man bräuchte ihn in dieser Höhe nicht mehr. Aber er wurde aufgrund des Denkmalcharakters stehen gelassen und auch so wieder weiter verwendet", so Philipp Eberl.

Ein Aufstieg über die 162 Stufen zur Aussichtsplattform ist am Sonntag in Kleingruppen von 10 bis 17 Uhr möglich.

Tipp 3: Das historische Kaufhaus Witt in Weiden

1907 hat der gelernte Zimmermann Josef Witt im oberpfälzischen Reuth einen kleinen Laden übernommen – als Einmannbetrieb. Doch schon sechs Jahre später zog er seine Firma im 30 Kilometer entfernten Weiden hoch: Witt Weiden war geboren. Vor genau 100 Jahren ist dann in der Schillerstraße der Grundstein für das "Witt-Kaufhaus" gelegt worden. Mit seinen beiden Türmen fällt es sofort auf. Und das ist übrigens auch deren einziger Zweck, sie haben sonst keine Funktion. Im Moment steht das Erdgeschoss leer mit beeindruckend hohen Decken. Was nach der Sanierung im Stil der Zeit dort hinkommt, steht noch nicht fest.

Bildrechte: Firma Josef Witt GmbH
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Das Witt-Kaufhaus in der Schillerstraße in Weiden.

Beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag kann das Gebäude in der Schillerstraße 7-9 besichtigt werden. Um 10:30 Uhr gibt es einen Vortrag darüber, wie das Kaufhaus im Laufe der Zeit genutzt wurde (inzwischen befinden sich Büros in den oberen Stockwerken). Die Firma Witt wird zusätzlich ihr Archiv öffnen und Fotos, Briefe sowie Baupläne zeigen. Außerdem werden Zeitzeugen dabei sein und zu Wort kommen.

Tipp 4: der "Körberhof" im Landkreis Bamberg

Der "Körberhof" in Rothensand ist den vergangenen elf Jahren aufwändig und denkmalgerecht saniert worden. Auf dem Gelände im Landkreis Bamberg wird die Geschichte der Region dokumentiert. Der ehemalige Bauernhof ist mit Wohnstallhaus im Fachwerkstil, angebauter Remise und Scheune sehr gut erhalten und ein typisches Bauernhofanwesen, heißt es vom Landratsamt Bamberg. Das Anwesen bietet Platz für mehrere Wohnungen und zeigt, wie sich hohe Wohnqualität nach modernen Standards schaffen lässt – ohne erheblich in historische Grundrisse und Bausubstanz einzugreifen. Neben Führungen durch das Denkmal und einem Handwerkermarkt kann auch eine historische Viehwaage besichtigt werden.

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