Eine Kutsche fährt an einem Steinhügel vorbei
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Die Zufahrtswege zum Schloss Neuschwanstein sind nach dem Murenabgang zum Teil wieder frei

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Murenabgang bei Schloss Neuschwanstein: Keine größeren Schäden

Murenabgang bei Schloss Neuschwanstein: Keine größeren Schäden

Am Montag hat eine Mure Zufahrtswege zum Schloss Neuschwanstein verschüttet. Auch zwei Hotels waren betroffen. "Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen", sagte heute einer der Hotelchefs. Die Aufräumarbeiten dauern aber noch an.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Schloss Neuschwanstein ist nach dem Murenabgang zwar wieder erreichbar, allerdings nur über die Neuschwansteinstraße, also zu Fuß und mit der Kutsche. Die Busse fahren normalerweise über die Jugendstraße hoch in Richtung Schloss. Doch die müssen noch pausieren, bis die Straße endgültig freigegeben wird. Das soll im Lauf des Tages passieren.

Was man noch länger sehen dürfte, sind die Geröllhaufen, die erstmal an den Straßenrand geschoben worden sind und nach und nach abtransportiert werden.

Zwei Hotels sind von der Mure getroffen worden

Das Hotel Ameron Neuschwanstein ist von der Mure getroffen worden, aber nicht so dramatisch wie vor drei Jahren. Damals musste es wegen eines Murenabgangs sieben Monate lang schließen. Dieses Mal waren nur einzelne Bereiche in dem Vier-Sterne-Superior-Hotel kurzzeitig von eindringendem Wasser in geringen Mengen betroffen, heißt es von dem Unternehmen. Der Zwischenfall habe aber keinerlei Beeinträchtigung für die Gäste gehabt und es sei kein nennenswerter Sachschaden entstanden.

Außerdem war das Hotel Alpenstuben betroffen. Dort sind laut Hotelchef Ludwig Wacker, Wasser und Schlamm in den Keller eingedrungen. Das Wasser stand bis zu 50 Zentimeter hoch im Keller. Der Hotelbetrieb war nicht betroffen. Wie hoch der Sachschaden ist, ist noch offen. Aber: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", sagt der Hotelchef.

Murenabgänge im Allgäu

Muren gibt es immer wieder, zum Beispiel im Sommer 2016. Damals gab es unwetterartige Regenfälle im Oberallgäu. Bei Sulzberg löste sich eine kleine Mure, und dann lief das Wasser über den Hang hinunter in ein Haus.

Oder im Januar 2018: Damals war die Hörnerbahn Schauplatz eines Murenabgangs. Sie stand zehn Tage lang still. Auf einer Länge von etwa 100 Metern waren Erde und Schotter vom Hang abgegangen. Das brisante daran: Betroffen war eine Stütze der Gondelbahn. Eine Spezialfirma musste sie aufwendig wieder absichern – auf mehr als 1.500 Metern Höhe. Außerdem mussten Abwasserkanäle und Kabel neu verlegt werden. Es entstand ein massiver wirtschaftlicher Schaden.

Kann man sich vor Murenabgängen schützen?

Eine Murenabgang ist eine Naturgewalt. Er kommt plötzlich, wenn das Wetter ungünstig ist, und er hat eine ungeheuer zerstörerische Kraft. Komplett schützen könnte man sich nur, indem man in den Bergen nicht mehr lebt und baut. Das ist aber unrealistisch, insofern hilft nur, das Risiko zu minimieren. Wichtig ist, dass ausreichend Abstände eingehalten werden, Schutzzäune, Dämme oder Auffangbecken gebaut werden.

Auch Frühwarnsysteme und Messinstrumente sind ein wichtiges Instrument beim Schutz vor Muren. Sie können jedoch nicht alle Risiken ausschließen. Um die Folgen von Muren möglichst gering zu halten, ist also eine Kombination aus technischen Maßnahmen und einer guten Vorbereitung der Bevölkerung entscheidend.

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