Jafar Panahi wurde im Iran offenbar festgenommen
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Der iranische Filmemacher und Berlinale-Gewinner Jafar Panahi

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Weiterer Berlinale-Gewinner im Iran festgenommen

Weiterer Berlinale-Gewinner im Iran festgenommen

Im Iran ist mit Jafar Panahi offenbar ein weiterer kritischer Filmemacher festgenommen worden. Zwei seiner Kollegen sind bereits in Gewahrsam. Die Berlinale-Leitung und die Organisatoren des Filmfests in Cannes fordern ihre sofortige Freilassung.

Der iranische Filmemacher und Berlinale-Gewinner Jafar Panahi ist am Montag in Teheran festgenommen worden. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Mehr wurde der 62-jährige Panahi abgeführt, als er bei der Staatsanwaltschaft den Fall seines am Freitag festgenommenen Kollegen Mohammad Rasoulof aufklären wollte. Damit wurden binnen einer Woche drei Regisseure im Iran festgenommen, neben Panahi und Rasoulof auch Mostafa Aleahmad.

Berlinale und Cannes fordern sofortige Freilassung

Die Berlinale-Leitung und die Organisatoren des Filmfestivals von Cannes forderten deren sofortige Freilassung. "Die Festnahme ist ein weiterer Verstoß gegen die Meinungsfreiheit und Freiheit der Kunst", hieß es in einer Erklärung der Berlinale-Leitung am Montag.

"Wir fordern die iranischen Behörden auf, die inhaftierten Filmemacher umgehend auf freien Fuß zu setzen", erklärte das Leitungsduo der Berlinale, Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. Auch die Organisatoren des Filmfestivals von Cannes erklärten, sie verurteilten die Festnahmen der Regisseure sowie "die Welle der Repression" gegen Künstler im Iran "aufs Schärfste" und forderten deren sofortige Freilassung.

Hintergrund für Festnahme unklar

Es gebe noch keine Informationen über den Grund für Panahis Festnahme oder seine Verbindung zu Rasoulof oder zu den anderen in der vergangenen Woche Festgenommen, berichtete Mehr. Panahi war 2010 wegen "Propaganda gegen das Regime" zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden, zudem darf er 20 Jahre lang keine Filme drehen, Drehbücher schreiben oder sich gegenüber Medien äußern.

Ihm wurde vorgeworfen, im Jahr 2009 Proteste gegen die Wiederwahl des ultrakonservativen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad unterstützt und kritische Filme gedreht zu haben. Da er das Land nicht verlassen darf, konnte er zwei internationale Auszeichnungen nicht persönlich entgegen nehmen - Panahai hatte 2015 den Goldenen Bären der Berlinale für seinen Film "Taxi Teheran" sowie in Cannes den Preis für das beste Drehbuch für seinen Film "Drei Gesichter" erhalten.

  • Zum Artikel: Das iranische Kino auf der Berlinale

Zwei weitere iranische Filmemacher festgenommen

Sein Kollege Rasoulof bekam den Goldenen Bären für seinen Film "Doch das Böse gibt es nicht" im Jahr 2020, und auch er konnte den Preis nicht abholen, da er das Land nicht verlassen darf. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna hatte am Freitagabend berichtet, dass Rasoulof zusammen mit seinem Kollegen Mostafa Aleahmad wegen "Anstiftung zur Unruhe" verhaftet worden sei.

Die Organisatoren des Berlinale-Festivals in Berlin hatten bereits am Samstag gegen die Festnahme von Rasoulof und Aleahmad protestiert und ihre Freilassung gefordert. Den beiden Männern wird laut Irna vorgeworfen, sie hätten nach dem verheerenden Einsturz eines Hochhauses mit 43 Toten in Abadan im Mai Demonstrationen unterstützt und "die psychologische Sicherheit der Gesellschaft gestört".

Mit Agenturmaterial von AFP und dpa

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