Der Countdown läuft: Am nächsten Wochenende kommt Taylor Swift nach München, um am 27. und 28. Juli im Olympiastadion aufzutreten. Es ist neben den zehn Adele-Konzerten das am sehnlichsten erwartete Konzert-Ereignis für München in diesem Jahr. Die Tickets für beide Shows gingen bereits vor einem Jahr in den Verkauf und waren wenig überraschend innerhalb einer Stunde ausverkauft. Und doch gibt es auch jetzt noch reale Chancen, ein Ticket für die dreieinhalbstündige Show von Swifts Rekorde brechender "Eras Tour" zu ergattern.
Sicherer Kauf über offizielle Ticket-Plattform
Sicher und verlässlich geht das eigentlich nur über die Plattform Fansale. Fansale gehört zum Ticket-Unternehmen Eventim, das das Ticketing für Taylor Swift in Deutschland übernommen hat.
Bei Fansale können Ticketbesitzer, die zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen doch nicht zum Konzert gehen können, ihr Ticket wieder verkaufen – und andere diese zum Originalpreis kaufen. Nur über diesen Weg ist sichergestellt, dass die Karten auch beim Zweitkauf ihre Gültigkeit behalten – denn die Tickets sind personalisiert und werden laut Eventim auch nur akzeptiert, wenn sie in der Eventim-App vorgezeigt werden.
Das Problem: Es gibt kaum Tickets und wann immer welche auftauchen, heißt es schnell sein. Wer überhaupt eine Chance haben will, sollte sich einen Suchagenten für beide Konzerte anlegen, über den man informiert wird, sobald Tickets angeboten werden.
Teuer und riskant: Ticketkauf über andere Marktplätze
Anders ist das auf Sekundärmarktplätzen wie Viagogo oder Stubhub: Hier gibt es durchaus noch Tickets für die verschiedenen Zonen, allerdings zu deftigen Preisen: Zwischen 300 Euro für einen Platz mit eingeschränkter Sicht und 3.300 Euro für ein Ticket auf einem der Ränge (Stand: 22.07.) ist alles dabei, die happigen Servicegebühren und anderen Preisaufschläge nicht mit einberechnet. Ganz klar: Hier wollen die Ticketinhaber am Weiterverkauf verdienen – etwas, was klar gegen den Ehrenkodex der Swifties verstößt.
Doch die Tickets hier sind nicht nur überteuert, sondern auch extrem risikobehaftet: Denn es gibt keine Garantie, dass man mit den auf diesen Plattformen erworbenen Tickets auch tatsächlich zum Konzert eingelassen wird. Viagogo, Stubhub und Co sind keine offiziellen Ticket-Verkaufsportale, sondern lediglich Plattformen, die zwischen (vermeintlichen) privaten Verkäufern und Käufern vermitteln. Trotz mitunter prominent platzierter Garantie-Hinweise ist mitnichten garantiert, dass man ein gültiges Ticket erhält oder mit einem – dann ja nach wie vor auf den Verkäufer bzw. die Verkäuferin personalisierten – Ticket beim Einlass nicht doch abgewiesen wird. Das ist in der Vergangenheit durchaus passiert, wie die Verbraucherzentrale Bayern in einem Artikel zu Viagogo berichtet (externer Link).
Ausdrücklich warnt die Verbraucherzentrale deshalb: "Kaufen Sie personalisierte Tickets deswegen nicht über Zwischenhändler wie Viagogo, die lediglich Eintrittskarten anderer Käufer weitervermitteln. Hier stehen die Chancen besonders schlecht, Ihren Namen aufs Ticket zu bekommen."
Tickets an der Abendkasse?
Einen weiteren Hoffnungsschimmer gibt es allerdings: Denn vielleicht gibt Eventim noch einmal weitere Tickets frei – oder bietet sogar noch an der Abendkasse letzte Karten feil. Beides ist überraschend im Vorfeld der drei Konzerte in Gelsenkirchen vom 17. bis 19. Juli passiert.
Zunächst gab der Ticketanbieter aufgrund von Produktionsfreigaben zusätzliche Tickets in den Verkauf. Allerdings musste man sich für diese Tickets bereits 2023 für den Vorverkauf registriert haben. Ob das auch bei den Konzerten in München passiert, ist allerdings unklar. Eine Anfrage des BR beim Konzertveranstalter FKP Scorpio blieb bisher unbeantwortet.
Schließlich gab es vor dem Stadion in Gelsenkirchen tatsächlich noch eine Abendkasse, an der eine zweistellige Zahl Restkarten verkauft wurde, wie die dpa berichtete. Doch auch hier ist unklar, ob es das in München geben wird.
Am Ende doch Olympiaberg?
Hat man als Fan kein Glück und bleibt trotz allem bis zuletzt ohne Ticket, bleibt in München immerhin das Trostpflaster Olympiaberg: Der wird offenbar nicht gesperrt und man dürfte dort am Samstag und Sonntag auch keinesfalls allein sein – und bei günstigem Wind sogar die Musik einigermaßen gut hören.
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