Man kann sich kaum noch vor ihnen retten: Online-Tools, die einem dabei helfen wollen, eine Wahlentscheidung zu treffen. Seit die Bundeszentrale für politische Bildung 2002 das erste Mal den Wahl-O-Mat auf ihrer Website anbot, hat das Internet zahlreiche Nachahmer hervorgebracht. Zur "Wahl-O-Matisierung" des Vorwahlkampfes tragen auch allerlei Interessengruppen bei, die Wahl-O-Maten für bestimmte Politikfelder anbieten. Die wichtigsten im Überblick:
Der Euromat
Die Pro-Europäische Bürgerinitiative "Pulse of Europe" hat einen eigenen Wahl-O-Maten veröffentlicht, der im Prinzip ganz ähnlich funktioniert, wie das große Vorbild. Mit einem Unterschied: Hier kann man seine Standpunkte mit denen der großen europäischen Parteienfamilien vergleichen. Am Ende sagt einem das Tool, ob man beispielsweise eher mit den Positionen der konservativen EVP d’accord geht oder mit denen der europäischen Sozialisten.
Der WahlSwiper
Der WahlSwiper funktioniert wie der Wahl-O-Mat, nur dass man hier wie bei der Dating-Plattform "Tinder" swipen (auf dem Display hin und her wischen, Anm. d. Red.) kann, um herauszufinden, bei welcher Partei es funkt. Herausgegeben wird das Tool von dem Verein "VoteSwiper", der es sich zum Ziel gesetzt hat, Demokratie und politische Bildung zu fördern.
Der Sozial-O-Mat
Um Familie, Flucht, Gesundheit und Pflege geht es im Sozial-O-Mat, der von der Diakonie bereitgestellt wird. Auch hier werden dem Wähler zwanzig Thesen präsentiert, aus Themenbereichen wie Sozialpolitik, Demokratie und Klima.
Der Science-O-Mat
"Welche Parteien und sonstigen politischen Vereinigungen denken in Sachen Klimawandel und Nachhaltigkeit wie ich?" Diese Frage verspricht der Science-O-Mat zu beantworten. Das Tool wurde von Berliner Aktivisten rund um den "March for Science" entwickelt. Hierbei handelt es sich um weltweite Demonstrationen gegen die Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit und für den Wert von Forschung und Wissenschaft.
Der Agrar-O-Mat
"Nach 2028 sollten die Direktzahlungen in eine Gemeinwohlprämie umgewandelt werden", so lautet die erste von insgesamt 24 Thesen, zu der sich der Wähler beim Agrar-O-Mat verhalten darf. Otto Normalbürger wird sich vermutlich schwertun, hier eine qualifizierte Meinung zu vertreten. Aber der Agrar-O-Mat richtet sich speziell an Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind. Kreiert wurde das Tool von dem Agrar-Fachmagazin "agrarheute".
Der Klimawahlcheck
Der Klimawahlcheck wird von den Umweltschutz-Organisationen "Klima-Allianz Deutschland" und "Naturschutzbund Deutschland" angeboten. In 22 Thesen geht es unter anderem um Energie, Artenschutz und Verkehr.
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