KI-Revolution: Zu schnell oder zu langsam?
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KI-Revolution: Zu schnell oder zu langsam?

KI-Revolution: Zu schnell oder zu langsam?

Vor knapp einem Jahr forderten manche noch einen "KI-Stopp", heute kann es in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz gar nicht schnell genug gehen. Unternehmer und Investoren fordern: Das Tempo der KI-Revolution müsse ernst genommen werden.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft am .

Wie schnell kann es noch werden? Erst Mitte 2022 waren KI-Bildgeneratoren noch eine scheinbar harmlose Spielerei – nun sind KI-Fakes so gut, dass sie Videos von Politikern und die Stimmen von Angehörigen täuschend echt nachmachen können.

Und die Entwicklung könnte in einem ähnlichen Tempo weitergehen. Laut einer Umfrage glauben renommierte KI-Forscher mittlerweile, dass die nächsten großen Meilensteine näher sein könnten als bisher geglaubt: So rechnet die Hälfte der Forscher damit, dass im Jahr 2047 eine auf sich allein gestellte Maschine besser in der Verrichtung quasi jeder Aufgabe sein wird, als der Mensch. In der letzten Umfrage zuvor war dieser Zeitpunkt auf 2060 geschätzt worden.

Schnelle Entwicklung im Hier und Jetzt

Für Thomas Saueressig, Vorstandsmitglied des Softwarekonzerns SAP, ist das Tempo der Entwicklung bereits jetzt zu spüren: "Die Entwicklung von AI ist phänomenal", erklärt er im Gespräch mit BR24 bei der DLD-Konferenz in München "Die technologische Entwicklung bleibt nicht stehen, sondern wird immer schneller."

Auch Christian Teichmann, Chef von Burda Principal Investments, glaubt, dass manche die Entwicklung unterschätzen. "Viele haben noch nicht realisiert, dass es nicht die Frage ist, ob ich AI für mein Unternehmen oder meinen Bereich nutze", so Teichmann. "Es geht nicht mehr ums 'Ob', sondern nur noch ums ‘Wie' und 'wie schnell'. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Dinge ändern, das ist das, was die Leute am meisten unterschätzen."

Wann reagieren?

Thomas Saueressig von SAP plädiert dafür, die Herausforderungen der KI-Revolution bereits jetzt anzugehen. "Deswegen ist es für mich auch wichtig, dass wir sowohl gesellschaftlich als auch in der Bildung viel mehr dazu beitragen, neue Technologien mutig einzuführen und sie aktiv zu nutzen, anstatt zu zögern", so Saueressig.

Sorgen, dass künstliche Intelligenz zu Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt führen könne, nehme er ernst. Allerdings: "Aktuell ist es so, dass 60 % der Jobs, die heute ausgeführt werden, im Jahr 1940 noch nicht existierten. Die verschiedenen technologischen Wandel haben immer dazu geführt, dass mehr und andere Jobs generiert wurden. Ich glaube, dass wir positiv in die Zukunft blicken müssen; es lässt sich gar nicht vermeiden. Vermutlich sind heute weniger Kutscher im Einsatz als früher, jedoch hat die Erfindung des Automobils zusätzliche Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen."

Stillstand in Deutschland?

Im März 2023 hatten einige Unternehmer, Forscher und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sogar einen "KI-Stopp" gefordert, da die Geschwindigkeit der künstlichen Intelligenz überhaupt nehme.

Mittlerweile hat sich die Stimmung wieder gedreht. Insbesondere in Deutschland beklagen viele das langsame Tempo der KI-Entwicklung im Vergleich zu den USA und China – so auch zuletzt Bayerns Digitalminister Fabian Mehring, der sich statt "German Angst" mehr "Bavarian Mut" wünschte.

Christian Teichmann von Burda Principal Investments warnt jedoch vor Schwarzmalerei: "Ich glaube, da ist auch ein bisschen Klischee dabei", sagt er. "Ich glaube, es gibt viele Industrien in Deutschland, die da schon Vollgas dabei sind. Und dann gibt es sicherlich andere, die sich damit ein bisschen schwerer tun. Aber ich würde da gar keinen großen Unterschied machen zwischen Deutschland und anderen Ländern, ehrlich gesagt."

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