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Twitter will bei großen Debatten mehr Kontext liefern - und das schneller

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Mehr Kontext für Twitter: Nachrichtenagenturen sollen es richten

Mehr Kontext für Twitter: Nachrichtenagenturen sollen es richten

Facebook und YouTube arbeiten schon lange mit externen Faktencheckern zusammen. Twitter will die Debatten auf seiner Plattform mit mehr Kontext unterfüttern - und den sollen die Nachrichtenagenturen Reuters und AP liefern.

Twitter ist eines der meistgenutzten Netzwerke, wenn es um die Verbreitung und die Interpretation von Nachrichten geht. Doch fast so alt wie Twitter selbst ist auch der Vorwurf, dass die Plattform nicht entschieden genug gegen falsche oder irreführende Tweets vorgeht.

Nun holt sich Twitter professionelle Hilfe an Bord: Das Unternehmen unterzeichnete einen Vertrag mit den Nachrichtenagenturen AP und Reuters, die dabei helfen sollen, mehr Kontext zu viel diskutierten Themen anzubieten.

Fachliche Expertise von den Nachrichtenagenturen

AP und Reuters sollen helfen, bei wichtigen Debatten sofort zuverlässige Informationen verfügbar zu machen, teilte Twitter auf seinem Blog mit. Das sei besonders wichtig, wenn Fakten umstritten seien oder wenn Twitter-Mitarbeiter selbst nicht über das nötige Fachwissen oder den Zugang zu seriösen Berichten über ein Thema verfügten. Häufiger als bisher sollen Twitter-Trends mit erklärenden Beschreibungen versehen und Links zu vertrauenswürdigen Quellen gesetzt werden.

Außerdem sollen die Nachrichtenagenturen die Rolle eines Frühwarnsystems übernehmen. “Anstatt zu warten, bis etwas viral geht, wird Twitter eine sich entwickelnde Debatte in einen Zusammenhang stellen”, heißt es in dem Twitter-Blog.

Community-Pilotprojekt gegen Desinformation

Auch die Mitglieder des community-basierten "Birdwatch"-Pilotprojekts sollen auf die Einschätzungen von AP und Reuters zurückgreifen können. Mitglieder der im Januar 2021 in den USA gegründeten Birdwatch-Community können Tweets, die sie für irreführend halten, mit Notizen ergänzen, die mehr Kontext zum Thema liefern.

Fürs Erste werden sich AP und Reuters auf englischsprachige Inhalte konzentrieren. Twitter arbeitet jeweils separat mit den beiden Agenturen zusammen. Die Plattform machte keine Angaben darüber, wie viel Geld die Nachrichtenagenturen für ihre Dienstleistung erhalten.

AP und Reuters sind auch als Faktenchecker für Facebook aktiv. Für Twitter ist es hingegen das erste Mal, dass der Konzern mit Medienunternehmen zusammenarbeitet, um zuverlässige Informationen auf seinen Seiten anzubieten.

Twitter sieht sich wie andere soziale Plattformen Forderungen gegenüber, schneller Falschmeldungen oder irreführende Informationen zu entfernen. Der frühere US-Präsident Donald Trump war ein intensiver Nutzer von Twitter. Die Inhalte seiner Tweets waren teils sachlich falsch, teils polemisch. Kritiker warfen Trump vor, mit irreführenden Tweets die politische Stimmung in den USA aufgeheizt zu haben. Im Januar hat Twitter Trumps Account dauerhaft gesperrt.

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