Ab sofort können Nutzerinnen und Nutzer von ChatGPT ihren Chatverlauf deaktivieren. Unterhaltungen, die bei deaktiviertem Chatverlauf begonnen werden, werden nicht zum Trainieren von ChatGPT verwendet. Es gab zwar bereits ein Opt-Out-Verfahren, das aber ziemlich versteckt war. Allerdings gelten sowohl die neue als auch die alte Opt-Out-Möglichkeit nicht rückwirkend. Vergangene Chats können also weiter für das Training der Software verwendet werden.
Opt-Out-Verfahren sind zum Beispiel Häkchen, mit denen eine Zustimmung oder ein Widerspruch angeben werden. Häufig handelt es sich dabei um das Entfernen eines Häkchens, um der Verarbeitung zu widersprechen oder um einen ein Link am Ende einer E-Mail um die Einwilligung zum Erhalt des Newsletters zu widerrufen.
Speicherung des ChatGPT-Verlaufs lässt sich mit einem Klick deaktivieren
Wer ChatGPT nicht mehr mit seinen Daten füttern will, muss in den Einstellungen den Schieberegler “ChatVerlauf & Training” deaktivieren. Die Unterhaltungen werden dann noch 30 Tage gespeichert. In dieser Zeit kann Open AI sie “bei Bedarf überprüfen, um sie auf Missbrauch zu kontrollieren”, wie es auf der Website des Unternehmens heißt. Dann werden sie komplett gelöscht.
Wer seine vergangenen Chats trotzdem speichern will, kann sie exportieren und sich per Mail zuschicken lassen. Der Chatverlauf lässt sich mit einem Klick auch wieder reaktivieren.
Ende März hatte die italienische Datenschutzbehörde ChatGPT wegen Datenschutzverstößen gesperrt. Bis zum 30. April müssen Nutzer in Italien die Möglichkeit bekommen, die Löschung oder Korrektur ihrer personenbezogenen Daten verlangen zu können. Andernfalls bleibt ChatGPT in Italien gesperrt. Auch deutsche Datenschutzbehörden sind skeptisch und haben gerade eine langen Fragenkatalog an Open AI geschickt. Mit den neuen Privatsphäre-Einstellungen will Open AI offenbar den Kritikern entgegenkommen.
OpenAI kündigt Business-Abo an
Außerdem kündigte Open AI an, in den kommenden Monaten ein Business-Abonnement einzuführen. Es richtet sich an “Fachleute, die mehr Kontrolle über ihre Daten benötigen”, sowie an Unternehmen. Auch im Business-Modell werden die Daten der Endnutzer standardmäßig nicht zum Trainieren des Sprachmodells verwendet.
- Zum Artikel: ChatGPT-Regulierung: Würgt die EU den KI-Fortschritt ab?
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