Muriel Furrer
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18-jährige Schweizerin nach Sturz bei Rad-WM verstorben

18-jährige Schweizerin nach Sturz bei Rad-WM verstorben

Die Radsport-Welt trauert um Muriel Furrer. Die 18-jährige Schweizerin war bei der Straßenrad-WM in Zürich im Rennen der Juniorinnen schwer gestürzt. Einen Tag später erlag sie ihren Verletzungen.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Nicht einmal drei Monate nach dem tödlichen Unfall des norwegischen Radsport-Profis André Drege kam es bei der Straßenrad-WM in Zürich erneut zu einem Drama: Die erst 18-jährige Schweizerin Muriel Furrer starb, einen Tag nachdem sie schwer gestürzt war. Das teilten Rad-Weltverband UCI und die Organisatoren mit. Murrer starb im Universitätskrankenhaus von Zürich.

"Mit dem Tod von Muriel Furrer verliert die internationale Radsport-Gemeinschaft eine Fahrerin, die eine großartige Zukunft vor sich hatte", schriebt die UCI in einer ersten Mitteilung.

Schädel-Hirn-Trauma nach Sturz im Juniorinnen-Rennen

Furrer war am Donnerstag im Rennen der Juniorinnen schwer gestürzt. In einem Waldstück auf der Nordseite des Zürichsees hatte sich der Unfall eriegnet. Furrer war mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht worden, wo die Ärzte am Freitag den Kampf um ihr Leben verloren. Die genaue Ursache des Sturzes ist noch unklar, Untersuchungen laufen. "Die Abklärungen durch die zuständigen Behörden sind im Gange", hatte Swiss Cycling unmittelbar nach dem Unfall erklärt.

Olivier Senn, Chef des Organisationskomitees, ergänzte am späten Nachmittag: "Die Staatsanwaltschaft und die Polizei ermitteln. Es gibt im Moment keine gesicherten Informationen."

Furrer galt als großes Talent im Schweizer Radsport. Sie war nicht nur auf dem Straßenrad, sondern auch auf dem Mountainbike und im Cyclocross in Wettkämpfen aktiv. Bei der Mountainbike-EM in Rumänien hatte sie im Mai die Bronzemedaille im Team-Wettkampf gewonnen. Furrer lebte in der Nähe der WM-Strecke in Zürich.

WM geht weiter

"Die Rennen werden fortgesetzt, das ist der Wunsch der Familie", sagte Senn. Am Samstagmittag steht das Frauenrennen auf dem Programm, am Sonntag starten die Männer. Die Sicherheitsvorkehrungen auf der Strecke sollen noch einmal erhöht worden sein. "Wir haben in der Abfahrt mehr Streckenposten und haben uns am Morgen die Abfahrt noch einmal angeschaut. Wir geben unser Maximum für die Sicherheit der Fahrer", so Senn, der auch Direktor der Tour de Suisse ist.

Parallel zur Todesmeldung waren die Junioren auf der Strecke. Mit dem Bremer Radsporttalent Niklas Behrens krönte sich erstmals seit 2006 wieder ein Deutscher zum U23-Weltmeister. Grund zum Feiern hatte an diesem Nachmittag aber niemand.

Diskussionen um Sicherheit

In der jüngeren Vergangenheit häuften sich schwere Stürze im Radsport. Neben dem Norweger Drege, der bei der Österreich-Rundfahrt auf der Abfahrt vom Großglockner gestürzt und ums Leben gekommen, war, verlor auch der Schweizer Gino Mäder im Juni 2023 sein Leben. Er war auf einer Abfahrt des Albula-Passes von der Straße abgekommen. Mäders Tod hatte die Debatten um die Sicherheit im Radsport angestoßen.

Wie sicher sind die WM-Strecken?

Die Tode von Mäder und Drege haben etwas bewirkt, meint zumindest der deutsche Radprofi Simon Geschke. "Die Streckenabsicherung ist deutlich besser geworden, auch die Streckenführung. Man kann das Risiko nicht auf null reduzieren", sagte er. Der Einfluss der Fahrervereinigung CPA sei größer geworden.

Für die Strecken der Straßenrad-WM hatte es im Vorfeld viel Lob gegeben. "Hier hat man viel gemacht. Viele Verkehrsinseln und Hindernisse wurden abgebaut", sagte beispielsweise WM-Teilnehmer Maximilian Schachmann. Seine Teamkollegin Franziska Koch unterstrich, dass nach der Streckenbesichtigung vor einigen Wochen zudem noch nachgebessert wurde: "Da stand ab und an noch eine Insel im Weg, doch das ist jetzt alles frei. In der Hinsicht haben sie echt gute Arbeit gemacht."

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