Der 1. FC Nürnberg feiert die ersten drei Punkte in der Saison 2024/25. Beim Heim-Debüt von Trainer Miroslav Klose wackelte der Club 45 Minuten aber bedenklich. Erst in Überzahl übernahmen die Mittelfranken die Kontrolle und gingen in Führung, mussten dann aber nach "Gelb Rot" nochmal zittern. Ein eingewechselter Youngster sorgte für die Entscheidung.
Im Video: Miroslav Klose im Exklusivinterview nach dem Spiel
Nürnberger Defensive schlampig und unkonzentriert
Hohe Intensität, aber viele Fehler auf beiden Seiten - so könnte man die erste Halbzeit des Duells kompakt zusammenfassen. Speziell die Nürnberger Defensive benötigte eine Weile, um im Spiel anzukommen. Glück für den Club, dass Schalke die teilweise haarsträubenden Fehler nicht ausnutzte.
Die FCN-Hintermannschaft meist einen Schritt zu spät, in der 21. Minute beispielsweise: Mit einem weiten Einwurf und einer Kopfballverlängerung düpierte Schalke die komplette Nürnberger Abwehrreihe. Kenan Karaman durfte aus neun Metern frei abziehen und verfehlte das Tor nur knapp.
Nur sechs Minuten später rettete Keeper Jan Reichert den Club. Eine perfekte Flanke erreichte Schalke-Neuzugang Emil Højlund am Elfmeterpunkt, dessen etwas zu zentralen Kopfball entschärfte Reichert.
Der Club schaut zu, Schalkes Cissé trifft
Doch die Nürnberger Dauerkonfusion in der Defensive wurde noch vor der Pause bestraft. Eine Schalker Ecke segelte über vier Nürnberger Verteidiger hinweg, der am langen Pfosten heranstürmende Ibrahima Cissé musste freistehend nur noch den Fuß hinhalten - der Dämpfer klurz vor dem Halbzeitpfiff (45.).
Gelb-Rote Karte in der Nachspielzeit
Ein schwacher Hoffnungsschimmer für schwache "Clubberer": In der Nachspielzeit bekam Schalkes Ron Schallenberg für wiederholtes Foulspiel die Gelb-Rote Karte, wenn auch eine durchaus diskutable. Denn nach Ansicht der TV-Bilder foulte eher Nürnbergs Jander Schallenberg als umgekehrt.
Schiedsrichter räumt Fehler ein
Der Schalker postete noch aus der Kabine Bilder seines verletzten Fußes. Schiedsrichter Nicolas Winter räumte am Abend in einem Zeitungs-Interview ein, dass er wohl falsch gelegen hat: "Ich würde nicht noch einmal so entscheiden und Schallenberg Gelb-Rot zeigen." Auf dem Feld habe sich die Situation aber andres dargestellt: "Ich hatte auf dem Platz überhaupt keine Zweifel an meiner Entscheidung, war von ihr überzeugt."
Die Wut der Schalker Fans und Verantwortlichen durchaus verständlich. Nürnbergs Trainer Miroslav Klose ging es pragmatisch an und nutzte die Pause, um sein Team auf 45 Minuten in Überzahl einzustellen.
Ausgleich zwei Minuten nach Wiederanpfiff
Und das gelang fast perfekt: Dustin Forkel und Enrico Valentini kamen für Kanji Okunuki und Danilo Soares und die aufgefrischte Klose-Elf benötigte nur zwei Minuten nach dem Neustart für den Ausgleich - dank eines Jokers. Ein Schlenzer von Valentini fand Lukas Schleimer im Strafraum, der besorgte mit einem mustergültigen Kopfball aus sechs Metern das 1:1. (47.).
Jander bringt Nürnberg in Führung
Logisch, dass der 1. FC Nürnberg in Überzahl und mit dem Selbstvertrauen des schnellen Ausgleichs weiter nach vorne stürmte. Jetzt leistete sich Schalke Schwächen in der Defensive. Eine scharfe Hereingabe von Florian Pick von der Grundlinie flog an allen Abwehrbeinen vorbei, der Ball kam zu Neuzugang Caspar Jander, der ihn aus aus gut elf Metern ins Tor jagte (56.).
Schlussphase mit Zehn gegen Zehn
Doch Jander war es auch, der den Club nur zehn Minuten später fast noch ins Straucheln brachte. Nach einem Foulspiel sah er die Gelb-Rote Karte. Besonders dumm: Die erste Gelbe Karte hatte er im ersten Durchgang für eine Schwalbe gesehen.
Ein Joker sorgt für die Vorentscheidung
Schalke drückte kurzzeitig, Nürnberg wirkte defensiv unverändert verwundbar, Miroslav Klose dirigierte lautstark an der Seitenlinie und wechselte die Vorentscheidung ein. Der 19-jährige Rafael Lubach kam und sollte eigentlich mehr Stabilität ins Mittelfeld bringen und Bälle erobern.
Das glückte direkt prächtig: Eine Minute stand er auf dem Platz, schnappte sich den Ball, bediente Schleimer, der aufs Tor zustürmte und aus gut zwölf Metern abschloss, Torwart Heekeren konnte den Ball nur abwehren, den Abpraller drückte der mitgelaufene Lubach zum 3:1 über die Linie. Die letzten Spielminuten drückte Schalke zwar weiter, beim Abschluss fehlte jedoch die letzte Präzision.
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