Lange sah es so aus, als bliebe der TSV 1860 München auch im neunten Spiel unter Trainer Argirios Giannikis ungeschlagen. Trotz Unterzahl schienen sich die Löwen zu einem 0:0 gegen den SSV Ulm zu zittern. Doch dann traf Lucas Röser für die Gastgeber nach einem Eckball in der Nachspielzeit.
Löwen-Chancenwucher in Durchgang eins - Verlaats Tor zählt nicht
Den Löwen merkte man das Selbstbewusstsein, das sich derzeit von Woche zu Woche steigert, an. Nach einer guten Viertelstunde parierte Ulms Schlussmann Christian Ortag einen Kopfball von Leroy Kwadwoh glänzend (17.). Die darauffolgende Ecke fand dann den Weg ins Tor, doch der Treffer von Jesper Verlaat zählte nicht. Schiedsrichter Tom Bauer wertete das Blocken Mansour Ouro-Tagbas gegen den Ulmer Tom Gaal als Foulspiel und gab das Tor nicht (18.). Weil auch Abid Nankishi nach einem überragenden Antritt an Ortag scheiterte, ging es torlos in die Pause. Auch die Gäste hatten ihre Möglichkeiten, die gefährlicheren Abschlüsse verzeichnete aber das Team von Trainer Giannikis.
Freys Platzverweis mit anschließender Rudelbildung
Die zweite Hälfte brauchte etwas Anlauf. Zwar intensivierte der TSV sein Pressing und hatte dementsprechend mehr Spielanteile, gefährlich wurde es aber nicht für die Spatzen. Nach einer guten Stunde schwächten sich die Hausherren selbst. Nachdem die Löwen keinen Freistoß bekommen hatten, unterband Marlon Frey den folgenden Konter mit einer Grätsche aus vollem Lauf. Schiedsrichter Bauer wertete es als Frustfoul und schickte den Mittelfeldmann mit glatt Rot vorzeitig vom Feld (63.). Um die Szene gab es wilde Diskussionen auf der Münchner und Ulmer Bank, es kam zu einer Rudelbildung an deren Ende der Ulmer Geschäftsführer Markus Thiele und ein Löwen-Funktionär die gelbe Karte sahen.
Röser-Schock in der Nachspielzeit
Löwen-Trainer Giannikis reagierte auf den Platzverweis und stabilisierte mit Manfred Starke für Fynn-Luca Lakenmacher das Mittelfeld. Der Offensivdrang der Giesinger wurde dadurch aber stark gehemmt. Die Partie verflachte zunehmend. Die Gäste wussten mit ihrer Überzahl nichts anzufangen. Und so dauerte es bis in die Nachspielzeit, ehe die Schwaben wieder gefährlich wurden. Lukas Röster köpfte nach einer Ecke ein und beendet damit die Super-Serie der Löwen (90.+3). Die hatten durch Kwadwo noch die dicke Chance zum Ausgleich, doch der Verteidiger setzte seinen Abschluss wenige Sekunden vor Abpfiff aus kurzer Distanz über die Querlatte (90.+6).
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