Kämpft sich zurück nach ihrer Krebserkrankung: Maria Luisa Grohs
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Kämpft sich zurück nach ihrer Krebserkrankung: Maria Luisa Grohs

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"Achterbahnfahrt": Grohs spricht über ihre Krebserkrankung

"Achterbahnfahrt": Grohs spricht über ihre Krebserkrankung

Im vergangenen November erhielt Maria Luisa Grohs eine Krebsdiagnose. Nun hat die Torhüterin der FC Bayern Frauen die Krankheit überwunden. In "Blickpunkt Sport" spricht sie erstmals exklusiv über ihre Diagnose und den Weg zurück in den Fußball.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Eigentlich hätte Maria Luisa – genannt Mala – Grohs im letzten November ihr Debüt in der Nationalmannschaft feiern sollen, doch dann der Schock. Die 22-Jährige erhält die Diagnose Krebs. Inzwischen hat Grohs die Krankheit überwunden. Einzig eine Narbe am Hals deutet auf ihren Kampf hin. In "Blickpunkt Sport" im BR Fernsehen sprach die Torhüterin des FC Bayern erstmals darüber, wie sie sich zurückgekämpft hat. "Es war eine Achterbahnfahrt, und es war alles anders, als ich es mir im ersten Moment der Diagnose vorgestellt habe", beschrieb Grohs im Exklusiv-Gespräch ihren Leidensweg.

Grohs hatte Tumor in der Mandel

"Wir wussten zunächst nicht, was es ist, weil es so selten war", so Grohs. Wenig später folgte dann die Diagnose. Die 23-Jährige hatte einen bösartigen Tumor in der Mandel, auch die Lymphknoten waren betroffen. "Im ersten Moment hatte ich das Bild im Kopf, 'ich habe eine Krebsdiagnose, ich muss vielleicht in Therapie'." Der Tumor musste operativ entfernt werden. Die OP verlief positiv. Kurz darauf gab es die erste positive Nachricht.

"In dem Moment, in dem mir die Ärztin gesagt hat, dass sie mir keine weitere Therapie empfiehlt und wir ein positives Ergebnis haben, mit dem man ins Screening, in die regelmäßige Tumorkontrolle gehen kann, ist einiges abgefallen", erinnert sich Grohs. Selbst konnte sie es gar nicht fassen, berichtet sie im BR Fernsehen: "Ich habe mich darauf vorbereitet, dass sehr unangenehme, schlimme Dinge auf mich warten und in dem Moment hieß es: 'Das brauchst du nicht, du bist fertig'. Und ich dachte: 'Das ist zu wenig, um diese Krankheit zu besiegen'."

Grohs bleibt positiv, auch dank ihrer Teamkameradinnen

Grohs hatte großes Glück. Eine Tumorerkrankung kann auch tödlich enden. Mit dem Thema Tod habe sie sich aber nicht zu sehr beschäftigt, erzählt die 23-Jährige. "Bewusst hatte ich nicht den Moment, an dem ich gedacht habe, das kann mir das Leben nehmen." Die Ärzte hätten ihr viel Vertrauen gegeben.

Zusätzliche Unterstützung erhielt sie vom Verein und besonders von ihren Teamkameradinnen. Diese habe ihr "super viel" bedeutet, sagt Grohs. "Sie haben mich besucht, aber ich war auch viel am Campus und da haben sie die richtigen Worte gefunden, wenn ich sie gebraucht habe, oder auch die ein oder andere Umarmung." Es sei "gut zu wissen, dass man ein Team hat, das einem den Rücken stärkt". Auch der Verein setzte alle Hebel in Bewegung.

Im Video: Mala Grohs und ihr Weg zurück nach der Krebsdiagnose

ARCHIV - 25.08.2024, Sachsen, Dresden: Fußball, Frauen: DFB-Supercup, FC Bayern München - VfL Wolfsburg, Rudolf-Harbig-Stadion, Münchens Torhüterin Maria Luisa Grohs hält einen Ball in den Händen. (zu dpa: «Tumor-Erkrankung: Bayern-Torhüterin im Pokal wieder dabei?») Foto: Robert Michael/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Hainer über Grohs' Schicksal: "Bekomme jetzt noch Gänsehaut"

"Die Nachricht war sehr schockierend und ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich die Erzählungen höre", sagte der FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer in "Blickpunkt Sport". Dass der Verein Grohs unterstützte und mit der Veröffentlichung der Diagnose auch gleich ihren Vertrag verlängerte – für Hainer selbstverständlich. "Das macht den FC Bayern München aus, Menschen zu helfen, wenn sie in Schwierigkeiten sind, ganz egal, ob verschuldet oder unverschuldet", erklärte er.

"Wenn so ein junger Mensch von so einer Krankheit befallen wird, der zu unserer Familie gehört, dann versuchen wir alles, um zu helfen." Zugleich lobte der Präsident der Münchner auch Grohs' Umgang mit der Krankheit. Damit habe sie "unheimlich viele Menschen inspiriert".

Grohs-Comeback in der zweiten Mannschaft

Sechs Wochen musste sie im Zuge der Erkrankung pausieren. Inzwischen ist Grohs schon wieder zwischen die Pfosten zurückgekehrt, absolvierte am Sonntag beim 2:0 über den SC Freiburg II in der zweiten Mannschaft der Münchnerinnen in der 2. Frauen-Bundesliga ihr zweites Pflichtspiel.

"Es war eine herausfordernde Zeit, sich auf ein Comeback vorzubereiten, weil es einfach anders ist als eine körperliche Verletzung", beschreibt Grohs ihren Weg zurück. Körperlich sei sie schnell wieder fit gewesen, mental habe sie "ein paar Tage länger gebraucht, weil die mentale Kapazität mir gefehlt hat und irgendwo anders gebraucht und genutzt wurde". Nun sammelt sie weiter Spielpraxis und will noch in dieser Saison wieder ein Pflichtspiel für die erste Mannschaft absolvieren. Dann wäre die "Achterbahnfahrt" wohl vorerst vorbei.

Im Video: Das gesamte "Blickpunkt-Sport"-Gespräch mit Herbert Hainer und Mala Grohs

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