Phlegräische Felder bei Pozzuoli nahe Neapel
Bildrechte: picture alliance / NurPhoto | Paolo Manzo
Audiobeitrag

Phlegräische Felder bei Pozzuoli nahe Neapel

Audiobeitrag
>

Boden wackelt in Neapel: Erdbeben nahe italienischem Supervulkan

Boden wackelt in Neapel: Erdbeben nahe italienischem Supervulkan

Das Gebiet rund um die süditalienische Großstadt Neapel ist von mehreren Erdbeben erschüttert worden. Das Epizentrum war in den Phlegräischen Feldern, einem Supervulkan. Experten mahnen für die Region schon seit Jahren zur Vorsicht.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

In Neapel sind die Menschen heute von mehreren Erdbeben überrascht worden: Rund um die süditalienische Großstadt wackelte eine Zeit lang der Boden. Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) verortete das heftigste Beben mit einer Stärke von 3,9 gegen 15.30 Uhr im Westen der Stadt in den Phlegräischen Feldern, einem sogenannten Supervulkan. Experten rechnen schon länger mit einem größeren Ausbruch.

Erdbeben in Neapel deutlich zu spüren

Ersten Erkenntnissen zufolge gab es bei dem Beben am Sonntag keine Verletzten oder größere Schäden. Allerdings waren die Beben deutlich zu spüren. Viele Menschen verließen die Gebäude und gingen hinaus auf die Straße. Der Bürgermeister der Stadt Pozzuoli, Gigi Manzoni, berichtete von Polizisten und zahlreichen Freiwilligen, die sich um die Bevölkerung kümmerten.

Die Menschen in der Region sind an Erdbeben gewöhnt: Denn die Phlegräischen Felder sind ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität. Seit geraumer Zeit treten dort immer wieder zahlreiche kleine sowie teils auch starke Erdstöße auf.

Alarmstufe Gelb schon seit mehr als zehn Jahren

Die Phlegräischen Felder sind Europas größter aktiver Supervulkan. Supervulkane zeichnen sich durch eine besonders große Magmakammer und enorme Gewalt aus: Anders als normale Vulkane explodieren sie regelrecht. Im Mai 2024 wurde das Gebiet von den heftigsten Erdbeben seit 40 Jahren erschüttert. Das heftigste Beben der damaligen Serie hatte eine Stärke von 4,4.

Seit mehr als zehn Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. Die Regierung in Rom hat nach den Erdbeben im Mai neue Maßnahmen auf den Weg gebracht und Pläne für eine mögliche Evakuierung angekündigt. Dazu gehört, Gebäude besser gegen Beben zu schützen.

Mit Material der dpa

Im Audio: Phlegräische Felder - Droht ein Ausbruch des Supervulkans?

Bocca Grande, Solfatara di Pozzuoli, Italy im Juni 2017
Bildrechte: picture-alliance/dpa
Audiobeitrag

Der Krater Solfatara nahe der Stadt Pozzuoli ist einer der Eruptionsherde in den Phlegräischen Feldern.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!