Gedenkminute, Trauerbekenntnisse, Bilder und Szenen der Fußball-Legende und Vereins-Ikone Franz Beckenbauer auf den Anzeigetafeln – es war wahrhaftig nicht leicht, sich an diesem Freitagabend aufs Fußballspielen zu konzentrieren. Doch die Münchner lösten das professionell und mit etwas Glück.
Keine Gala - dafür Wille und Kampf
Eine Fußball-Gala wurde es zwar nicht bei ungemütlichen minus 4 Grad. Am Ende stand aber ein 3:0 (1:0) gegen 1899 Hoffenheim, was den Druck auf Tabellenführer Bayer Leverkusen, der am Samstag beim FC Augsburg antreten muss, erhöht.
Zu Beginn tasteten sich beide Teams noch etwas ab. Ein echter Spielfluss kam zunächst nicht zustande. Doch die Bayern, bei denen Mathjis de Ligt neben Dayot Upamecano in der Innenverteidigung begann und Leon Goretzka zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, machten mit viel Ballbesitz früh klar, dass sie hier das Spiel dominieren und für ihr Vereinsidol gewinnen wollten. Thomas Müllers Ankündigung, man werde sich für den toten Franz Beckenbauer zusammenreißen, wurde eingelöst.
Jamal Musiala bricht den Bann
In der 18. Minute fiel dann prompt das 1:0: Nach einer Ecke spielte Leroy Sané rechts in den Strafraum auf Musiala, der aus spitzem Winkel ins lange Eck traf. Als Tormusik ertönte wie schon vor der Partie Beckenbauers alter Charts-Hit "Gute Freunde kann niemand trennen". Es blieb zunächst bei dem einen Mal, denn viel passierte vor der Pause nicht mehr. Die Bayern drückten zwar, kamen aber kaum zu Abschlüssen.
Nach dem Wechsel agierten die Gäste, die in den ersten 45 Minuten kaum mal in der Hälfte der Bayern aufgetaucht waren, etwas mutiger. Richtig gefährlich wurde es zunächst aber nicht. Die Münchner schien dies eher anzustacheln, jedenfalls kamen sie plötzlich mit Wucht: Erst traf Sané (56.), stand dabei allerdings im Abseits, Musiala zielte anschließend aus 20 Metern an den Pfosten (59.), und wieder eine Minute später musste 1899-Keeper Oliver Baumann gleich zweimal sein ganzes Können aufbieten.
Neuer und Latte retten für den FC Bayern - Musiala macht alles klar
Auf der anderen Seite bekam nun auch Manuel Neuer etwas zu tun. Einen Kopfball von Maximilian Beier lenkte er gerade noch so zur Ecke (63.) und auch gegen Andrej Kramaric musste er Kopf und Kragen riskieren. Wieder drei Minuten später hat erneut Beier das 1:1 auf dem Fuß, traf alleine vor Neuer stehend nur die Latte.
Wie heißt es so schön? Wer vorne die Chancen nicht macht, der wird bestraft. Und so war es auch diesmal: Münchens Bester, Musiala, leitete einen Angriff über die linke Seite ein und war dann in der 70. Minute selbst wieder zur Stelle und markierte mit der Innenseite das 2:0.
Harry Kane stellt Lewandowskis Hinrunden-Torrekord ein
Später erhöhte der sonst blasse Harry Kane noch auf 3:0, womit er den Hinrunden-Torrekord von Robert Lewandowski (22 Treffer) einstellte.
Das war’s für die TSG, die in der 74. Minute auch noch Grischa Prömel mit Gelb-Rot verlor und die letzten knapp 20 Minuten in Unterzahl zu Ende spielen musste. Während die Partie nun wieder abflachte, stimmten die Fans immer wieder Beckenbauers Lied. Es gab eben Wichtigeres an diesem Abend als den Fußball.
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