Peking 2022 - Biathlon
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Philipp Nawrath muss in die Strafrunde

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Biathlon: Nawrath verschießt noch mögliche Staffel-Medaille

Die deutsche Biathlon-Staffel hat bei den Olympischen Winterspielen nach einem starken Rennen das Podest im letzten Schießen noch verpasst. Eine Strafrunde von Philipp Nawrath ließ den Medaillentraum platzen. Den Sieg schnappten sich die Norweger.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

In einem bis zuletzt spannenden Staffelrennen gab die Staffel des Russischen Olympischen Komitees (ROC) olympisches Gold beim letzten Schießen noch aus der Hand. Norwegen nutzte die Chance und holte sich den Sieg in 1:19:50.2 Stunden. Silber ging an Frankreich (+27.4 Sek) vor dem ROC (+45.3).

Bitter für die deutsche Staffel mit Erik Lesser, Roman Rees, Benedikt Doll und Philipp Nawrath, für die das Podest noch greifbar war und es am Ende als Vierte (+1:04.3 Min) doch verpasste. "Es gibt halt nur die drei Medaillen, jetzt haben wir die Holzmedaille", sagte Doll im ZDF.

Lesser startet stark

Erik Lesser war mit fünf Treffern hoffnungsvoll in die Staffelentscheidung gestartet und zunächst in der Topgruppe mitgelaufen. Nach drei Fehlern und Problemen beim Nachladen im Stehendanschlag musste der 33-Jährige die Verfolgung aufnehmen, um mit möglichst wenig Rückstand auf das Top-Trio Russland, Belarus und Frankreich Roman Rees ins Rennen zu schicken. "Im Eifer des Gefechts hab ich einfach den Schuss nicht reinbekommen," sagte Lesser nach seinem letzten olympischen Rennen.

Rees versucht dranzubleiben

Mit 42 Sekunden Rückstand ging Rees als Neunter in die Loipe, räumte Liegend alles ab und knüpfte damit an seine zuletzt starken Leistungen an. Damit rückte er auf Rang fünf vor und führte das große Feld der Verfolger an.

Der 28-Jährige verpasste dann im Stehendanschlag nur eine Scheibe und versuchte Zeit auf die mit knapp zehn Sekunden vor ihm an Position drei und vier liegenden Staffel von Belarus und Italien gut zu machen.

Doll nimmt die Jagd auf

Mit bereits 1:23.1 Minuten Rückstand auf die souverän führende russische Staffel übergab er an Benedikt Doll, der mit fünf Treffern loslegte und sich damit an Italien vorbei auf Rang vier hinter Belarus, Frankreich und das ROC an der Spitze schob.

Auch der 31-jährige Schwarzwälder ließ eine Scheibe stehen, trotz Nachlader rückte er auf Rang drei vor. Der Rückstand auf die vor ihm laufenden Franzosen schmolz langsam. Mit Norwegens Johannes Thinges Bö versuchte Doll die Lücke zuzulaufen. Bö zog vorbei und Doll versuchte den Anschluss zu halten. Beim letzten Wechsel lagen Frankreich (+41,3 Sek.), Norwegen (+43) und Deutschland (+43,9) deutlich hinter dem ROC.

Taktische Spielchen nach dem letzten Wechsel

Als Schlussläufer versuchte Philipp Nawrath sich im Verfolger-Trio nicht in taktische Spielchen zu verzetteln. Mit nur einem Nachlader liegend lief er mit dem Franzosen Quentin Fillon Maillet und Norwegens Vetle Sjåstad Christiansen zum letzten Schießen.

Da der Russe Eduard Latypov zwei Strafrunden kassierte war für die Verfolger alles möglich. Doch auch Nawrath patzte und musste eine Extrarunde drehen. 11, 6 Sekunden fehlten ihm auf Bronze. Konnte der 29-Jährige noch aufs Podest laufen? Am Ende reichte es nicht fürs die Top drei. Norwegen lief den Sieg vor Frankreich ein. Russland sicherte Platz drei.

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