Am Ende ist es zwar keine Medaille geworden, aber die Wiedergutmachung, das Abschütteln der anfänglichen WM-Blues, ist Franziska Preuß allemal gelungen: Nach dem Malheur bei der Mixed-Staffel am Donnerstag, zeigte die deutsche Biathletin ein starkes Sprint-Rennen und landete auf dem sechsten Platz (+1:05.30).
Mit den starken Französinnen konnte sie jedoch nicht mithalten: Julia Simon holte sich WM-Gold, ihre Landsfrau Justine Braisaz-Bouchet wird Zweite (1/+4,90s), Lou Jeanmonnot (1/+40,8) holt sich Bronze und Sophie Chauveau komplettierte mit ihrem vierten Platz den französischen Vierfachsieg. Es war der erste Vierfacherfolg für die französischen Skijägerinnen in der WM-Geschichte.
Die DSV-Biathletin Preuß zeigte sich erleichtert im Ziel, strahlte und umarmte ihre Betreuer: "Ich bin mega erleichtert. Natürlich geht es bei einer WM um Medaillen, und da war wieder dieser Fehler zu viel. Aber so wie es in der Mixed-Staffel gelaufen ist, bin ich schon stolz, dass ich mich nicht habe runterziehen lassen", sagte Preuß im ARD-Interview.
Patzer am Schießstand
Die stärkste deutsche Skijägerin des Winters startete astrein: Schon beim ersten Liegendschießen traf sie gewohnt sicher und räumte alles ab. Das Podium war zwischenzeitlich in Reichweite - es fehlten nur 0,7 Sekunden auf Bronze. Beim zweiten Stopp am Schießstand patzte die 29-Jährige und muss in die Strafrunde - und die Französinnen waren spätestens dann auf und davon.
Vanessa Voigt (1/+ 1:42,5 Minuten) kam als 18. ins Ziel, Sophia Schneider (2/+2:04,4) belegte Rang 28 und Janina Hettich-Walz (3/2:14,8) musste sich als schwächste des deutschen Quartetts nach einem enttäuschenden Stehendschießen mit Platz 35 begnügen.
Preuß war nach Mixed-Staffel tief enttäuscht
Preuß hatte am Mittwoch zum WM-Auftakt mit einer Strafrunde eine mögliche Medaille in der Mixed-Staffel (4. Platz) aus der Hand gegeben und zeigte sich später im Interview tief enttäuscht: "Es ist das Emotionale, was bei so einer WM besonders mitschwingt", sagte die 29-Jährige mit zittriger Stimme: "Die anderen waren alle richtig gut. Es wäre was drin gewesen. Den Schuh muss ich mir anziehen. Mega bitter, es tut mir sehr leid. Ich bin extrem enttäuscht von mir selber."
Am Samstag geht es in Nove Mesto mit dem Sprint der Männer über 10 Kilometer weiter. Der DSV nominierte Benedikt Doll, der in diesem Winter bereits zwei Weltcups im Sprint gewinnen konnte, Johannes Kühn, Philipp Horn und Philipp Nawrath.