BLSV-Präsident Jörg Ammon
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BLSV-Präsident Ammon: Olympia-Bilanz keine große Überraschung

Mehr Gold, aber noch weniger Medaillen als in Tokio: Das deutsche Olympia-Team hat eine gemischte Bilanz der Spiele in Paris vorzuweisen. "Nicht wirklich eine große Überraschung", sagt Jörg Ammon, Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbandes.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Deutschland belegte bei den Olympischen Spielen in Paris mit 12 Gold-, 13 Silber- und 8 Bronzemedaillen Rang zehn im Medaillenspiegel - es ist die schlechteste Platzierung seit der Wiedervereinigung. Trotz magerer Bilanz waren für Jörg Ammon die Olympischen Sommerspiele in Paris "ein großartiges Sportfest". "Wir freuen uns über jeden deutschen Medaillengewinner, jede deutsche Medaillengewinnerin. Da sind wir sehr stolz darauf", so der Präsident des Bayerischen Landes-Sport-Verbandes (BLSV) im BR-Interview. Und "insgesamt muss man sagen, war die Ausbeute jetzt zu erwarten. Das war jetzt nicht wirklich eine große Überraschung. Sie setzt ja einen langfristigen Trend schon fort. Aber natürlich viel zu wenig für die Ansprüche, die wir haben sollten."

Ammon: Mehr Spitzenförderung und moderne Technik nötig

Doch wenn die geringe Ausbeute nicht überraschend kam, warum hat man dann im Vorfeld nicht mehr für die Spitzensportförderung getan? "Das hängt natürlich auch mit der Breite zusammen. Das hängt auch mit den Trainingsgruppen zusammen. Und da muss man glaube ich, das ganze System anschauen. Wir brauchen viel mehr Sport und Bewegung, gesunde Ernährung schon von klein auf und das hat uns ja mal ausgezeichnet in der 80ern, in den 90er Jahren, als die Medaillenausbeute riesengroß war", so Ammon. "Das hat über die vergangenen Jahre, Jahrzehnte deutlich abgenommen. Ist deutlich zurückgefallen. Und deshalb ist auch die Medaillenausbeute so wie sie jetzt ist".

Die USA stehen bei der Talent-Entwicklung deutlich besser da als Deutschland. Woran liegt das? "Es sind ja nicht nur die USA. Man kann auch nach Australien schauen, nach Großbritannien und Frankreich und in anderer Länder", erklärt Ammon. "Es wird konsequent natürlich auf Trainingsgruppen gesetzt, auf Leistungsprinzip gesetzt und es kommen moderne Technologien dort zum Einsatz. Das ist alles notwendig, um in der heutigen Zeit in den Spitzengruppen auch tätig zu sein und Erfolge zu erzielen".

Kann die Bewerbung für 2040 erfolgreich sein?

Einen Impuls für die Entwicklung soll nun eine Bewerbung für die Olympische Sommerspiele 2040 geben. Die letzten Olympia-Anläufe scheiterten, nicht zuletzt an der mangelnden Begeisterung der Bevölkerung. Könnte es dieses Mal anders laufen? "Wir sind das sehr optimistisch. Wir würden uns auch sehr über Olympische Sommerspiele freuen in Deutschland. Natürlich auch in Bayern", so der BLSV-Präsident. "Wir haben mit den European Championships gesehen, wie gut das Ganze werden kann. Wir haben die Fußball-Europameisterschaft jetzt miteinander gefeiert und überall war die Bevölkerung begeistert. Und übrigens auch in Frankreich, im Herzen Europas in unserem Nachbarland war die Begeisterung auch für diese Spiele riesengroß. Warum sollte das nicht auch bei uns sein?"

Video: Olympische Bilanz Team Deutschland

ARCHIV - 05.08.2024, Frankreich, Paris: Olympia, Paris 2024, 3x3 Basketball, Damen, Finale, Deutschland - Spanien, Finalrunde, Place de la Concorde, der ehemalige NBA-Star Dirk Nowitzki feiert mit die Goldmedaillengewinnerinnen Svenja Brunckhorst (l-r), Marie Reichert, Sonja Greinacher und Elisa Mevius nach der Siegerehrung. (zu dpa: «Excel und Abwärtstrend: Deutscher Sport im Olympia-Tief»)
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Paris 2024 - Basketball 3x3