Kommt es am 22. Spieltag schon zur Vorentscheidung im Kampf um die Deutsche Meisterschaft? Der FC Bayern München hat acht Punkte Vorsprung auf Bayer Leverkusen - bei einem Sieg wären es elf. Für Leverkusen ist es die letzte Mini-Chance auf die Titelverteidigung.
Hoeneß hatte die Meisterschaft schon versprochen
Im November versprach Uli Hoeneß den Bayern-Fans schon den Titel. Da hatten die Münchner neun Punkte Vorsprung auf die Werkself, die schlecht in die Saison gestartet war. Doch anscheinend hatten Hoeneß' Worte das Team von Xabi Alonso beflügelt - Leverkusen wurde immer stärker und kämpfte sich bis auf zwischenzeitlich vier Punkte an die Bayern heran.
Anfang Februar revidierte Hoeneß sein Meisterversprechen. "Das muss ich jetzt einschränken, weil die Leverkusener stärker sind als erwartet. Das sind die Einzigen, die uns richtig ärgern und auch weiter ärgern werden", sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern München beim Sonntags-Stammtisch des Bayerischen Fernsehens. Ein Blick auf die Tabelle bestätigt Hoeneß' Aussage. Der einstige Dauerrivale Borussia Dortmund liegt abgeschlagen im Mittelfeld, RB Leipzig hat 18 Punkte, Vize-Meister VfB Stuttgart 19 Punkte Rückstand.
Eberl zeigt sich in der Titelfrage zurückhaltend
Sportvorstand Max Eberl antwortete auf die Frage, ob die Meisterschaft angesichts von acht Punkten Vorsprung schon entschieden sei, ausweichend auf der Abschluss-PK vor dem Spiel in Leverkusen. "Es sind noch einige Spiele zu spielen danach. Wir freuen uns auf das Spiel. Leverkusen macht in den letzten 18 Monaten einen herausragenden Job, gehört zu den besten Mannschaften in Europa. Es ist ein großartiges Spiel, wo wir uns messen wollen."
"Es geht nicht um ein oder zwei Spiele, sondern um die gesamte Saison. Wir wollen jedes Spiel gewinnen." Max Eberl, Sportvorstand FC Bayern
FC Bayern hat mit Bayer Leverkusen noch eine Rechnung offen
Denn der Rekordmeister hat noch eine Rechnung offen mit Leverkusen - seit Alonso Trainer bei Bayer ist, konnten die Münchner nicht mehr gegen die Werkself gewinnen. Besonders das bittere Pokal-Aus (0:1) Anfang Dezember wurmt den erfolgsverwöhnten FCB: "Wir haben diese Saison zweimal zu Hause gegen sie gespielt, beide Male gut gespielt, aber nicht gewonnen. Wir wollen dahin fahren und gewinnen", sagte Eberl.
Ziemlich genau vor einem Jahr kam es auch zum Duell der beiden Vereine: Da demütigte Leverkusen die chancenlosen Bayern. Die 3:0-Gala ebnete den Weg zum Titel. Damals hätte der FC Bayern erfolgreich sein müssen, um weiter im Titelrennen zu bleiben, diesmal "muss Leverkusen eher gewinnen als wir", stellte Eberl fest.
Leverkusen weiterhin starker Gegner
Selbst bei einem Unentschieden wären die unter Trainer Vincent Kompany in der Liga dominierenden Bayern wohl kaum mehr einzuholen. Ein so großer Vorsprung wie aktuell zu diesem Zeitpunkt wurde in der Meisterschaft noch nie verspielt. Doch Leverkusen bleibt weiterhin ein starker Gegner. "Die haben nur einmal verloren in den letzten 18 Monaten", erinnerte Trainer Vincent Kompany. Ein Sieg am Rhein könnte er als sein erstes Münchner Meisterstück werten. "Wir wollen eine von den Mannschaften sein, die auswärts dort gewinnt." Wenn die Bayern erfolgreich sein sollten, könnte Uli Hoeneß sein Versprechen vom November wohl doch erfüllen.
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