Thomas Tuchel
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FC-Bayern-Trainer Tuchel: "Qualität steigt von Spiel zu Spiel"

In den letzten beiden Auftritten konnte der FC Bayern überzeugen - die Fußballer zeigten endlich Spielfreude und scheinen auch als Mannschaft zusammengewachsen zu sein - und das alles, nach dem das Aus für Trainer Thomas Tuchel beschlossen ist.

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Beim Hinspiel gegen Darmstadt 98 da war die Bayern-Welt irgendwie noch in Ordnung: Kapitän Manuel Neuer gab das lang herbei gesehnte Comeback und trotz Unterzahl (Kimmich flog in der 4. Minute vom Platz, zwei Darmstädter taten es ihm aber nach und wurden noch vor der Pause vom Platz gestellt) scheuchte der Rekordmeister seine Gäste mit 8:0 aus dem Stadion. Trainer Thomas Tuchel sprach danach von einem "verrückten Spiel".

Der FC Bayern war Zweiter und lag nur zwei Punkte hinter Bayer Leverkusen. Doch nur ein paar Tage später folgte das blamable Pokal-Aus beim 1. FC Saarbrücken in der zweiten Runde. Und auch danach setzte der Bayern-Motor immer wieder aus. Vor dem Rückspiel bei Darmstadt 98 (Samstag, 16. März, ab 15.30 Uhr in der Radioreportage und im Liveticker) ist München zwar immer noch Tabellenzweiter, der Rückstand auf Leverkusen beträgt mittlerweile aber schon zehn Punkte.

Seit Bekanntwerden des Tuchel-Aus: FC Bayern spielt befreit auf

Trotz der drohenden ersten titellosen Saison seit langem ist Tuchel noch Trainer beim Rekordmeister - aber nach Saisonende ist für den 50-Jährigen Schluss. Dabei hat man das Gefühl, seit der Schlussstrich gezogen ist, spielen die Bayern besseren Fußball. Vier Spiele, drei Siege, ein Remis lautet die Bilanz. Bei Lazio Rom in der Champions League und zuletzt gegen Mainz in der Bundesliga, spielten die Münchner den Fußball, den man von ihnen die gesamte Saison über erwartet hatte. Nach dem 8:1-Kantersieg gegen Mainz fragten sich viele Bayern-Fans: Warum nicht gleich so?

Weil Thomas Tuchel eigentlich erst jetzt die meisten Spieler zur Verfügung stehen. Die Verletztenliste war lang, dann kamen noch Abstellungen für den Asien- und Afrika-Cup hinzu - bei der ein oder anderen Partie hatte Tuchel Probleme, eine Abwehr zu bilden oder genügend Kandidaten für die Ersatzbank zu finden. Jetzt lichtet sich das Bayern-Lazarett langsam. "Wir sind zum ersten Mal seit zwei Wochen in dieser Saison mit 19, 20 Lizenzspielern, und nicht mit Jugendspielern vom Campus, auf dem Platz. Und das macht sofort was mit der Gruppe" so Tuchel, "die Qualität im Spiel und im Training steigt deutlich. Das wollen wir auch gegen Darmstadt unter Beweis stellen", fügte der Coach an.

Was wäre wenn?

Wenn die Bayern in Darmstadt wieder ein Zauberfußball spielen, kommt es dann vielleicht sogar zur Kehrtwende beim Rekordmeister? Es bleibt die Frage, was wäre gewesen, wenn Leverkusen nicht diese Wunder-Saison gespielt hätte? Wenn das Team von Xabi Alonso nicht ungeschlagen durch die Saison marschieren würde? Man würde jetzt mit Selbstvertrauen und Spielfreude in die entscheidende Phase gehen, hätte das Champions-League-Viertelfinale gegen Arsenal vor der Brust und alle Möglichkeiten die zwölfte Meisterschaft in Folge einzufahren - und die Schwächephase Mitte Februar wäre nur eine Randnotiz.

Doch das ist alles nur hypothetisch. Leverkusen schießt sich weiter mit Last-Minute-Treffern und begeisterndem Offensiv-Fußball von Sieg zu Sieg. So bleibt dem FC Bayern und Thomas Tuchel nur die Möglichkeit, die verbleibenden gemeinsamen Wochen möglichst gut zu Ende zu bringen. Und vielleicht gibt es ja sogar noch einen Titel.

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