Phillip Tietz, FC Augsburg
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Saisonvorschau: Überrascht der FC Augsburg ohne Demirovic?

Dank 15 Treffern von Ermedin Demirovic erreichte der FC Augsburg vergangene Spielzeit das drittbeste Ergebnis der Vereinsgeschichte. Kann der FCA den Erfolg auch ohne den Top-Stürmer in dieser Bundesliga-Saison vielleicht sogar noch toppen?

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Der FC Augsburg befindet sich in einem Umbruch. Ermedin Demirovic wechselte für rund 21 Millionen Euro zum Vizemeister VfB Stuttgart. Mit 15 Toren und zehn Vorlagen sammelte der Angreifer insgesamt 25 Scorerpunkte - nur vier Spielern gelangen in der Saison mehr und kein Augsburger hatte in der Bundesliga je mehr Tore in einer Saison geschossen.

Allerdings ist es für den FCA nichts Neues, Abgänge dieser Art zu verkraften. Im Sommer 2023 gaben die Schwaben für ca. 14 Millionen Euro Mergim Berisha an die TSG Hoffenheim ab. Es folgte mit Platz 11 trotzdem die drittbeste Bundesligaplatzierung der Vereinsgeschichte.

Schwer zu ersetzen: Ermedin Demirovic

Demirovic war nach dem Abgang von Serhou Guirassy der absolute Wunschspieler des VfB Stuttgart. Der bosnische Nationalspieler ist nicht nur torgefährlich, sondern auch für seine Erfahrung und mentale Stärke bekannt.

In Augsburg war Demirovic Kapitän und Führungsfigur. Die Rolle soll nun Abwehrchef Jeffrey Gouweleeuw übernehmen. Der 33-jährige Niederländer war vergangene Saison fast aussortiert worden, erspielte sich aber mit konzentrierten Auftritten einen Stammplatz in der Innenverteidigung.

Konkurrenzkampf durch Neuzugänge

Bleibt die Frage, wer die Rolle von Demirovic im Sturm übernehmen kann. Dafür wurden im Sommer zwei Kandidaten verpflichtet. Samuel Essende glänzte in der zweiten portugiesischen Liga mit 15 Treffern. Der bullige Stürmer wurde bei Paris Saint-Germain ausgebildet und mit seiner gradlinigen und durchsetzungsstarken Spielweise hat er durchaus das Potenzial, Demirovic zu ersetzen.

Die zweite Neuverpflichtung für den Sturm ist Steve Mounie. Der 29-Jährige kommt über seine Physis, ist robust und kopfballstark. Gute Voraussetzungen, um sich in der Bundesliga durchzusetzen. Gesetzt im Sturm ist aktuell Phillip Tietz. Beim 4:1-Pokalauftakt gegen Viktoria Berlin zeigte der 27-Jährige mit je einem Tor und einer Vorlage seine Stärke.

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Samuel Essende

Ein durchmischter Kader

Neben dem Konkurrenzkampf im Sturm kann sich der FCA im Mittelfeld auf Konstanten verlassen. Kristijan Jakic wurde nach einer Leihe fest von Eintracht Frankfurt verpflichtet. Damit bleibt die Zentrale vorerst mit Arne Engels, Arne Maier, Elvis Rexhbecaj und Fredrik Jensen in gewohnter Besetzung. Allerdings weckt Engels, der im Augsburg-Trikot den Sprung in die belgische A-Nationalmannschaft schaffte, Begehrlichkeiten bei ausländischen Klubs.

In der Abwehr macht Neuzugang Keven Schlotterbeck Felix Udokhai Konkurrenz. Dessen Verbleib ist allerdings ebenso wie der von Engels, Ruben Vargas und Niklas Dorsch nicht sicher. Mit Dimitros Giannoulis von Norwich City und Marius Wolf von Borussia Dortmund wurden außerdem zwei neue Außenverteidiger verpflichtet.

Im Tor könnte Neuzugang Nediljko Labrovic Finn Dahmen auf der Position des Stammkeepers ablösen. Dahmen befindet sich nach einer schweren Sprunggelenksverletzung im Aufbautraining.

Aktuell stehen 31 Spieler im Kader des FC Augsburg. Trainer Jess Thorup hatte in der Vergangenheit immer einen Kader von ungefähr 25 Spielern als sinnvolle Größe angesehen, daher ist noch mit Abgängen zu rechnen.

Alles beim Alten: Die Spielweise

Thorup etablierte eine Viererkette mit Mittelfeldraute, was für den Gegner unangenehm zu bespielen ist. Augsburg überlässt der anderen Mannschaft den Ball und sorgt mit offensiven Außenverteidigern für Druck auf den Flügeln. Hinter dem 1. FC Köln schlugen die Augsburger die zweitmeisten Flanken aus dem Spiel.

Was ist drin für den FC Augsburg?

Am Samstag starten die Augsburger im Heimspiel gegen Werder Bremen (ab 15.30 Uhr in der Radioreportage) in die Saison. Beide Teams haben ähnliche Ambitionen und streben ins obere Tabellenmittelfeld. Kein leichtes Ziel, denn mit Demirovic musste man den Unterschied-Spieler schlechthin ziehen lassen.

Das Team von Thorup stand in der abgelaufenen Saison tabellarisch vor finanziell stärker aufgestellten Mannschaften wie Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg. Zwei Vereine, die nicht erneut hinter ihren Erwartungen zurückbleiben wollen.

Nichtsdestotrotz hat der FC Augsburg auch dank kontinuierlicher Arbeit das Potenzial, zur Überraschungsmannschaft der neuen Saison zu werden. Voraussetzung ist, dass die Neuzugänge einschlagen und dass der FCA vom Verletzungspech verschont bleibt.

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