Der Stotterstart in der Fußball-Bundesliga geht für den FC Augsburg weiter. In Leipzig kam das Team von Coach Jess Thorup mächtig unter die Räder. Die Sachsen waren über 90 Minuten besser und zeigten, dass der FCA in der jetzigen Form sehr weit davon entfernt ist, mit den besten Teams der Liga mithalten zu können. Benjamin Sesko (11. und 15.), Loïs Openda (46.) und Xavi (57.) erzielten die Treffer beim 4:0-Sieg der Sachsen. Augsburg steckt nach fünf Saisonspielen im Tabellenkeller fest und könnte am Sonntag noch auf den Relegationsplatz abrutschen.
Leipziger Doppelschlag in der Anfangsphase
Es dauerte nicht lange, bis Leipzig seinen Favoritenstatus untermauerte. In der 11. Minute hebelten die Hausherren den FCA mit spielerischer Leichtigkeit aus: Ein langer Ball von Willi Orban, ein feiner Hackentrick von Loïs Openda und ein wuchtiger Abschluss von Sesko, den Jeffrey Gouweleeuw nicht blocken und dem Nediljko Labrovic nur hinterherschauen konnte.
Keine fünf Minuten später musste Augsburgs Torhüter Labrovic wieder chancenlos dabei zusehen, wie der Ball in dieselbe Ecke einschlug. David Raum hatte mit einer schönen Flanke den Kopf des slowenischen Hühnen Sesko gefunden, der wuchtig einnickte (15.). Das Tor beschrieb die Anfangsphase sehr gut: Das Team von Jess Thorup agierte fahrig, leistete sich Ballverluste im Spielaufbau - Leipzig drückte, kam mit Leichtigkeit und Spielwitz nach vorne und war dort effektiv. Eine Gleichung, die aus FCA-Sicht nicht aufgehen konnte. Das Ergebnis: 0:2 nach 15 Minuten.
Gouweleeuw vergibt Strafstoß
Doch die Augsburger zeigten anschließend eine Reaktion, drängten auf das Tor von Péter Gulácsi und wurden durch einen Elfmeterpfiff belohnt. Leipzigs Lutsharel Geertruida hatte ungeschickt Dimitris Giannoulis im Strafraum zu Fall gebracht. Gouweleeuw trat an, zielte tief ins linke Eck, doch Gulácsi konnte den Ball herausfischen und machte so Augsburg Chance, ins Spiel zurückzufinden, zunichte. Die vergebene Möglichkeit hatte keinen guten Einfluss auf die Attraktivität des Spiels. Leipzig war zusehends um Sicherheit bemüht und der FCA hatte nicht die spielerischen Möglichkeiten, den Abwehrriegel zu durchbrechen.
48 Sekunden nach Wiederanpfiff: Leipzig mit Blitztor
Leipzig lockerte die angezogene Handbremse allerdings mit Beginn der zweiten Halbzeit wieder und gab sofort Vollgas. Nur 48 Sekunden nach Wiederanpfiff lag der Ball wieder im Netz von Labrovic. Xavi hatte mit einem perfekten Pass Openda auf den Weg geschickt, der die Lücken in der Augsburger Abwehr erkannt hatte und mit einem beherzten Sprint ausnutzte. Unbedrängt konnte er gegen den heraus eilenden Keeper einschieben (46.).
Das Spiel war spätestens zu diesem Zeitpunkt entschieden und Leipzig hatte die Lust am Kombinieren wieder entdeckt - und der FCA fand gar kein Mittel gegen die Offensivpower der Gastgeber. In der 57. Minute verlängerte Sesko eine Hereingabe von Raum direkt auf den Fuß von Xavi, der den Ball ins kurze Eck drehte: 4:0.
Zahlreiche Ballverluste: Augsburg steckt im Tabellenkeller
Der Auftrag für den FCA in der verbleibenden halben Stunde lautete: Schadensbegrenzung. Dass die Niederlage zumindest nicht höher ausfiel, lag zum einen an Labrovic, der immer wieder gut parierte, zum anderen daran, dass Rasenballsport zunehmend fahrlässig mit ihren Chancen umging und die Angriffe nicht mehr mit letzter Konsequenz zu Ende spielten. So blieb am Ende eine 0:4-Niederlage und die Erkenntnis, dass der FCA noch immer am großen Umbruch im Sommer zu knabbern hat. "Wir haben verdient verloren", resümierte Thorup nach dem Spiel wenig überraschend am ARD-Mikrofon.
Doch neben einem neu zusammengestellten Kader muss der FCA auch am Aufbauspiel arbeiten. Derart viele leichtsinnige Ballverluste im Spielaufbau sind nicht durch Personalrochaden zu erklären. "Auch wenn wir dieses Spiel verloren haben: Wir sind keine schlechte Mannschaft, keine schlechten Spieler", sagte der Däne und gibt sich in der kommenden Woche die Aufgabe: "Selbstvertrauen reinbringen." Sollte Thorup die Probleme nicht in den Griff bekommen, wird es ein beschwerlicher Weg aus dem Tabellenkeller heraus.
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