Wenn sich Lazio Rom und der FC Bayern München im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League messen (Lazio - FCB am 14.2. um, 21.00 Uhr in der Radioreportage und im Liveticker), kommt es zum Vergleich zweier Mannschaften, die aktuell weit jenseits ihrer Topform spielen.
Der Humor des Kettenrauchers
Lazio Roms Trainer Maurizio Sarri ist bekennender Kettenraucher. Im vergangenen Jahr - Rom spielte damals im Achtelfinale der Europe Conference League gegen Alkmaar - zündete sich der 65-Jährige sogar im Abschlusstraining vor dem Spiel eine Zigarette an.
Ein Spiel "an der Grenze zum Unmöglichen"
Ein Jahr später, vor dem nächsten Achtelfinale, diesmal eben gegen den FC Bayern, überraschte Sarri mit einer neuen Facette: der des ungewollten Komikers. "Wir spielen gegen eine Mannschaft auf absolutem Top-Niveau, eine der stärksten der Welt. Es wird ein extrem schwieriges Spiel an der Grenze zum Unmöglichen", sagte der gebürtige Neapolitaner.
Jeder Fußball-Fan in Deutschland dürfte sich angesichts dieser Einschätzung und des jüngsten FC-Bayern-Debakels bei Bayer Leverkusen verwundert die Augen reiben. Der FC Bayern im Februar 2024 eine unüberwindbare Hürde?
Lazio Rom kultiviert die Underdog-Rolle
Dass Maurizio Sarri die jüngsten FC-Bayern-Auftritte nicht gesehen hat, ist unwahrscheinlich. Seine Worte zielen wohl eher darauf ab, Außenseiter Rom im Duell mit dem deutschen Rekordmeister noch weiter in die Underdog-Rolle zu schieben und damit etwas die Realität zu verzerren.
Denn schaut man sich beide in dieser Saison kriselnde Teams an, hat Lazio seine Probleme derzeit besser im Griff als die Münchner. Während die Bayern ratlos der verloren gegangenen Spielfreude und Leichtigkeit hinterherhecheln, ist diese bei den Römer zumindest ansatzweise zurückgekehrt.
Der Weg zurück zur Leichtigkeit
"Das Duell mit den Bayern müssen wir wie das Cagliari-Spiel vorbereiten: mit purer Freude und Leichtigkeit." Worte aus dem Mund des früheren Dortmunders und aktuellen Lazio-Kapitäns Ciro Immobile. Lazio, aktuell Achter der italienischen Serie A, gewann die Generalprobe fürs Bayernspiel 3:1 beim Tabellenvorletzten.
Ähnlich wie beim FC Bayern wirkten die Römer auf dem Platz in dieser Saison oft lust- und ideenlos. "Wir haben uns alle hinterfragt", erklärte Trainer Sarri, "und haben festgestellt, dass uns der Spaß abhanden gekommen ist."
Glaubt man Torjäger Immobile, könnte das Cagliari-Spiel der entscheidende "Klick" in den Köpfen gewesen sein - und der ist bei Lazio auch zwingend nötig.
Champions League für Lazio fast unerreichbar
In Italien qualifizieren sich die ersten vier Klubs für die Champions League. Lazio hat bereits fünf Punkte Rückstand auf den Vierten. Angesichts der Stärke der italienischen Spitzenteams in diesem Jahr scheint es unwahrscheinlich, dass Lazio noch in die Top vier klettert. Realistisch scheint nur noch die Europa League. Hier fehlen Lazio nur zwei Zähler auf das fünftplatzierte Bologna.
Und dass Lazio die Champions League gewinnt und sich dadurch auch für die neue Saison qualifiziert, glauben nicht einmal die kühnsten Optimisten.
FC Bayern als "Aufbaugegner"?
In den beiden Spielen gegen den FC Bayern geht es für Lazio Rom also vor allem darum, weiter Spielfreude und Leichtigkeit für die letzten 15 Saisonspiele in Italien zu sammeln. Und vor allem die eklatante Offensivschwäche endlich abzulegen.
In der Liga trafen Immobile & Co in bisher 23 Spielen gerade 28 Mal, in der Champions League sieben Mal in den sechs Gruppenspielen. Angesichts der derzeitigen Schwächen in der FC-Bayern-Abwehr - siehe das Leverkusen-Spiel - könnte der vermeintliche Außenseiter Rom im Champions-League-Duell ganz schnell zum Favoriten mutieren.
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