Ricardo Pietreczko klatschte erst anerkennend Beifall und deutete dann mit dem Finger auf Sieger Luke Humphries. Nach einem wahren Darts-Thriller musste sich der Debütant als letzter Deutscher von der WM-Bühne im Londoner "Ally Pally" verabschieden. Der Nürnberger mit dem Spitznamen "Pikachu" bot aber einen großen Kampf.
Bei Pietreczko "überwiegt der Ärger"
Pietreczko brachte den englischen Topfavoriten Humphries an den Rand einer Niederlage, er fühlte sich "tot und begraben", sagte Humphries selbst. Doch dann musste sich Pietreczko letzlich aber 3:4 geschlagen geben.
Damit endete der deutsche Höhenflug auf der Insel ernüchternd. "Es überwiegt der Ärger, weil es stand zwischenzeitlich 3:1", sagte Pietreczko am Sport1-Mikrofon. Zuvor war auch Florian Hempel durch ein 0:4 gegen Stephen Bunting in der dritten Runde ausgeschieden - wie am Mittwoch bereits Gabriel Clemens und Martin Schindler. Ein deutsches Quartett in der dritten Runde einer Weltmeisterschaft hatte es zuvor noch nicht gegeben.
Pietreczko sah lange wie der Sieger aus
Pietreczko war nah dran, nach Clemens als überhaupt erst zweiter deutscher Spieler die Runde der letzten 16 einer Weltmeisterschaft zu erreichen. Der 29-Jährige spielte sich gegen Humphries nach seinem ersten gewonnenen Satz zeitweise in einen Rausch. Beim Stand von 1:3 fing sich sein englischer Kontrahent aber und fand allmählich zu alter Stärke zurück.
Zuvor schien Humphries, der drei der letzten vier Major-Turniere gewonnen hat, unter dem Druck des Topfavoriten einzuknicken. "Cool Hand" wechselte seine Flights, schüttelte immer wieder den Kopf und legte sich zudem mit den buhenden deutschen Fans an. Pietreczko wurde dagegen immer stärker, ehe sich das Blatt im fünften Satz doch wieder wendete. Und Pietreczko schließlich Humphries applaudieren musste.
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