Die deutschen Skispringer haben die erste Qualifikations-Hürde bei der Vierschanzentournee locker übersprungen. Andreas Wellinger gelang mit 135 Metern der beste Sprung eines DSV-Springers und nach Punkten war es auch der beste Sprung des Tages. "Ich würde sagen, es war der perfekte Tounee-Auftakt", so der 28-Jährige. Vor allem, weil ihm Sprünge auf "hohem Niveau" gelungen waren. Wellinger gewann damit die Qualifikation in Oberstdorf vor seinem Teamkollegen Karl Geiger, der souverän auf 134 Meter geflogen war. "Das Ergebnis jetzt kann man schon stehen lassen", sagte Geiger im ARD-Interview.
Dem 30-Jährigen fehlt der Adler wie Wellinger noch in seiner Sammlung. Dritter (Saison 2019/20), Zweiter (2020/21) und Vierter (2021/22) war der Oberstdorfer schon bei der Tournee. Auch sein Ruhpoldinger Teamkollege (2017/18) hatte als Zweiter schon die Hand nach der begehrten Trophäe ausgestreckt. Vielleicht reicht es ja dieses Mal für einen deutschen Adler ganz nach oben.
Horngacher sieht "super Warm-up"
Der Bundestrainer sieht jedenfalls das Potenzial bei seinen Athleten. Mit dem gezeigten Flügen von der Schattenberg-Schanze war er schon fast zufrieden: "Es war ein super Warm-up", lobte Stefan Horngacher. Aber, "den Rhythmus der Schanze kann man noch ein bisschen besser nutzen".
Immerhin hatte das DSV-Trio Überflieger Stefan Kraft geschlagen. Der Österreicher ging als letzter über den Bakken, konnte die deutsche Party aber nicht sprengen. Mit 131 Metern reihte sich der im Weltcup Führende auf Rang sieben ein.
Raimund verpasst nur knapp das Podium
Auch Philipp Raimund hatte für Partystimmung unter den zahlreichen angereisten Fans gesorgt. Dem Youngster war ein überraschend guter Sprung gelungen. Der 23-Jährige strahlte, als er auf der Anzeigentafel seine Weite von 134 Meter aufleuchten sah. Damit lässt Raimund, der das Podest als Vierter nur knapp verpasste, auf mehr hoffen. Denn er wolle sich bei der Tournee "Schritt für Schritt vorwärts" arbeiten.
Das will auch Pius Paschke, der nicht nur wegen seines ersten Weltcupsiegs in Engelberg mit zum engsten Kreis der Sieganwärter gehört: In den acht Springen der Saison war der 33-Jährige achtmal unter den Top 8 zu finden. Eine stabile Form könnte bei der Tournee entscheidend sein. Mit 132 Meter kam er zum Auftakt auf Rang neun.
Ebenfalls auf 132 Meter flog Teamkollege Stephan Leyhe (Willingen). "Solider Auftakt, war schon ein bisserl nervös," so der 31-Jährige zu Platz 12.
Die K.o.-Duelle der deutschen Springer
Damit haben sich alle fünf DSV-Starter für den Auftakt der 72. Vierschanzentournee qualifiziert. Am Freitag (17.15 Uhr/ARD) sind sie am Schattenberg in Oberstdorf in den K.o.-Duellen gefordert.
Wer springt gegen wen?
- Andreas Wellinger (Ruhpolding) - Kasperi Valto (Finnland)
- Karl Geiger (Oberstdorf) - Erik Belshaw (USA)
- Philipp Raimund (Oberstdorf) - Svyatoslaw Nazarenko (Kasachstan)
- Pius Paschke (Kiefersfelden) - Junshiro Kobayashi (Japan)
- Stephan Leyhe (Willingen) - Aleksander Zniszczol (Polen)
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