Die FC Bayern Basketballer feiern den Titel
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Die FC Bayern Basketballer feiern den Titel

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Double-Sieger: Die fast perfekte Saison des FC Bayern Basketball

Ende gut, (fast) alles gut. Mit dem Gewinn des Doubles hat der FC Bayern Basketball die beste Saison seit sechs Jahren gespielt. Lediglich in der EuroLeague lief es nicht wie erhofft. Geschäftsführer Marko Pesic wurde trotzdem sentimental.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Gleich in seiner ersten Saison als Trainer des FC Bayern München hat Pablo Laso die Mannschaft zum Double-Sieg geführt. Ein Erfolg, an den der 56-Jährige selbst kaum glauben konnte: "Ich bin sehr glücklich. Das waren zehn Monate der Arbeit für mich, alles war neu", sagte er bei "Dyn".

Fünf lange Jahre mussten Geschäftsführer Marko Pesic und die übrigen Verantwortlichen im Klub auf die sechste Meisterschaft nach 1954, 1955, 2014, 2018 und 2019 warten. Nun kann endlich gefeiert werden. Mit dem 3:1-Sieg in der Finalserie gegen Alba Berlin demonstrierten die Münchner eindrucksvoll ihre nationale Vormachtstellung, die sie in dieser Spielzeit zweifellos hatten.

BBL und Pokal: FC Bayern national unangefochten

Die Konkurrenz konnte die Bayern zwar hin und wieder ein bisschen kitzeln. Über die gesamte Saison gesehen war der FC Bayern aber das beste Team und ist verdient Deutscher Meister.

"Wir wollen als Meister den SAP Garden beziehen", hatte Pesic vor Beginn der BBL-Play-offs gesagt und damit auf die neue Arena im Olympiapark angespielt, in der die Bayern ab der kommenden Saison einige ihrer Heimspiele austragen werden. Am 3. Oktober wird es erstmals so weit sein. Dann steht dort der erste Spieltag in der neuen EuroLeague-Saison an.

Für den Meister und Pokalsieger ist der Teilumzug in die 11.500 Zuschauer fassende Arena der nächste Quantensprung und soll den Klub auch international näher an die Topteams bringen. National hat man bereits in der abgelaufenen Spielzeit bewiesen, dass man die klare Nummer eins ist.

FC Bayern Basketball dominiert die Liga

Die BBL-Hauptrunde schloss die Mannschaft des zu Saisonbeginn geholten spanischen Startrainers Pablo Laso als Tabellenerster ab. Nur sechs der 34 Spiele gingen verloren. Die Play-offs eingerechnet konnten lediglich die MHP Riesen Ludwigsburg (2) sowie Dauerrivale Alba Berlin (3) mehr als eine Partie gegen die Bayern gewinnen. Auch leisteten sich die Münchner, anders als in den Jahren zuvor, kaum Aussetzer. Eine Heimpleite gegen RASTA Vechta sowie Niederlagen in Braunschweig und Heidelberg bildeten absolute Ausnahmen und waren meist auf den eng getakteten Spielplan zurückzuführen.

Wenn es gegen die Topklubs darauf ankam, waren die Bayern aber da. Gegen Titelverteidiger Ulm gab man sich ebenso wenig eine Blöße wie gegen die starken Überraschungsteams aus Chemnitz und Würzburg. In den Play-offs schließlich legten Kapitän Vladimir Lucic und Co. ein 3:1 gegen Ludwigsburg, ein 3:0 gegen Würzburg und schließlich das 3:1 gegen Berlin hin.

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Andreas Obst (vorne), Niels Giffey (2.v.r.) und Nick Weiler-Babb (r.) nach dem Pokalsieg in der Kabine

Marko Pesic widmet den Erfolg Ex-Bayern-Profi Paul Zipser

In der Stunde des Triumphes widmete er den Sieg einer Mannschaft und einem Profi, denen dieser Erfolg vor drei Jahren verwehrt blieb: "Das war die Mannschaft, die knapp in den EuroLeague-Play-offs ausgeschieden ist. Da sind viele Sachen passiert, vor allem die Sache mit Paul Zipser. Ich würde diesen Titel gerne der Mannschaft und vor allem Paul widmen. Das war eine ganz besondere Mannschaft", so Pesic.

Bei Zipser war 2021 im Juni ein Hirntumor diagnostiziert worden. Die Nachricht kam damals in der Finalserie gegen Alba Berlin auf. Die Serie ging verloren. "Wir haben vier Jahre Mist fressen müssen. Wir haben uns sehr viel Druck gemacht. Mit diesem Double Glückwunsch an den ganzen Verein, an Herbert Hainer und Uli Hoeneß, der mich angerufen hat", sagte Pesic. Und weiter: Besonders aber denke er an Paul, "der mir sehr viel bedeutet". Der 30-Jährige spielt inzwischen wieder in seiner Heimat Heidelberg.

EuroLeague: "Saison der verpassten Chancen"

Wenn es in dieser Spielzeit etwas gibt , was die Verantwortlichen wurmt, dann ist es das Abschneiden in der EuroLeague. Das Erreichen des Viertelfinals war das Ziel. Doch das wurde - auch aufgrund großer Verletzungssorgen - mit Platz 15 deutlich verpasst.

"Ich bin sehr enttäuscht, dass diese Mannschaft, von deren Potenzial ich überzeugt bin, nicht die Konstanz hingelegt hat, die man braucht, um mindestens die Play-Ins zu erreichen", hatte Pesic nach dem Verpassen der EuroLeague-Play-offs gesagt. Unterm Strich sei es "eine Saison der verpassten Chancen" gewesen. Er meinte damit die Partien, die München knapp verlor und sich um die Chance auf eine bessere Platzierung brachte. "Uns haben fünf Prozent Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit gefehlt, um den nächsten Schritt zu machen", so der Geschäftsführer.

Kommende Saison könnte das in der größeren Arena schon anders aussehen. National ist der FC Bayern Basketball jedenfalls unangefochten zurück an der Spitze.