FIS-Präsident Johan Eliasch sorgt mit seinen Plänen im Skisport seit Jahren für viel Diskussionsstoff. Der schwedisch-britische Geschäftsmann an der Spitze des Weltskiverbandes (FIS) möchte neue Märkte erschließen, noch mehr Weltcups in den USA, dazu Rennen in China oder in Skihallen in Saudi-Arabien. Es ist nicht die einzige Vision, mit der Eliasch bei aktiven und ehemaligen Wintersportlern sowie Funktionären und Verbänden auf Unverständnis trifft.
Maier findet einmal mehr klare Worte
Alpinchef Wolfgang Maier findet am Samstag beim Saisonfinale in Saalbach-Hinterglemm einmal mehr klare Worte für die Pläne von Eliasch. "Durch die Position eines FIS-Präsidenten ruiniert er diesen Skisport", das sei seine persönliche Meinung, aber "zu dieser Aussage stehe ich bei allen Themen. Natürlich macht er das nicht alleine, er hat viele Helfer dazu", so Maier im BR24Sport-Interview. Das Problem sei, "dass ein Mann mit seiner ganzen Art und Weise so regieren kann, dass er den Sport, wirklich schädigt."
Konstruktive Gespräch sollen die Wogen glätten
Im Machtkampf um den internationalen Skisport verläuft die Front zwischen dem fortschrittlichen Erneuerer Eliasch und den verkrusteten, allzu europäischen Kräften des Beharrens. Der wichtigste Streitpunkt: Die Vermarktung. Die Verbände sehen zwar die Notwendigkeit zur Modernisierung, doch sie wollen sich beim Geldverteilen von der FIS nicht übervorteilen lassen. Ein Treffen vor rund drei Wochen in Zürich sollte die Wogen glätten. "Wir haben unsere Bedenken und Sorgen geäußert, Ideen reingebracht", sagte DSV-Vorstandsmitglied Stefan Schwarzbach über das "konstruktive Gespräch in vernünftiger Atmosphäre". Eliasch habe die Gegenseite durchaus gehört, gar "Verständnis" gezeigt. Am Rande des Weltcup-Finales soll jetzt eine zweite Runde folgen.
Bruch käme Maier ganz recht
"Er hat eine Meinung und die Verbände haben ein andere Meinung", sagt Maier. In den Diskussionen wisse man natürlich nicht alles, was die FIS weiß oder die Verbände. "Wir stehen draußen", deshalb sei es auch schwierig alles zu kommentieren. Maier zeigt sich allerdings wenig optimistisch, "dass es hier zu Lösungen kommt."
"Das sind Sportfunktionäre, dafür sind sie gewählt. Die sind in erste Linie für den Sport da und nicht für die eigenen Bereicherung. Das sich das ändert, glaube ich nicht." Wolfgang Maier im BR24Sport-Interview
Ein Bruch zwischen den Skiverbänden und dem Weltskiverband wäre Maier "ehrlich gesagt ganz recht." Man müsse "klare Kante zeigen" und nicht nur Kompromisse eingehen. Es gehe ja nur um eine Wirtschaftlichkeit. Der Sportfunktionär hätte keine Probleme damit, "wenn die Europäer sagen, wir machen das jetzt einmal selbständig." Auch um dem FIS-Präsidenten zu zeigen, "wo seine Limits sind".
Ziel sei es miteinander und nicht gegeneinander zu arbeiten. Maier glaubt, "dass die Verbände viel eher bereit sind einen Kompromiss oder eine Lösung zu finden, wie es der FIS-Präsident ist".