Seit Juni 2022 jagt Veit Oswald für den EHC Red Bull München übers Eis und lässt derzeit im Eishockey keinen kalt. Der 19-Jährige präsentiert sich erstaunlich abgezockt zwischen den erfahrenen Profis. Und dass er jetzt so durchstartet, hätte er vor der aktuellen Spielzeit nicht geglaubt: "Nein, definitiv nicht! Vor der Saison hat es ja geheißen, dass ich vielleicht in Garmisch spiele oder in Kaufbeuren. Ich war gar nicht sicher im Team dabei!.“
Ein Freund von hartem Training
Veit ist frischgebackener Junior des Jahres in der DEL und war bei der letzten U20-WM schon Leader in der Nationalmannschaft. In der Hauptrunde hat der Youngster für den EHC zehn Tore und sieben Vorlagen beigesteuert. In den Play-offs bislang ein Assist geliefert.
Doch einmal drin im Team war auch nicht mehr rauszukriegen – seine Lernfähigkeit verblüfft sogar Experten, die Disziplin des ehemaligen Landshuter Nachwuchsspielers ist unglaublich. Wenn er nicht auf dem Eis oder im Kraftraum ist, geht’s zum Klettern oder er macht anderen Sport – das zahlt sich jetzt aus: "Ich bin immer ein Freund von hartem Training. Vielleicht war das jetzt die Belohnung dafür, dass ich während der letzten Corona-Jahre so fleißig gearbeitet habe."
Veit der "Ossi. Oder Günter"
Neben dem Abitur wohlgemerkt – Disziplin hatte Oswald beim Eishockey aber schon viel früher – wenn auch nicht ganz freiwillig, wie er mit einem Augenzwinkern bemerkt: Mein Dad hat mich eigentlich dazu gezwungen. Das hört sich jetzt echt böse an, aber er hat immer gesagt: Ich darf erst aufhören, wenn ich richtig Schlittschuhfahren kann. Die ersten Jahre waren wirklich hart für mich, ich hab immer geweint. Aber dann kam auf einmal der Knackpunkt und ich bin ihm jetzt unheimlich dankbar.“
Wobei wir schon bei den Wurzeln von Veit Oswald wären – Vater Günter Veit war in den 80er und 90er-Jahren eine der großen deutschen Nachwuchshoffnungen – und viel von ihm scheint in seinem Sohn durch – die Figur drahtig, fast schon schlaksig – der Lauf leicht staksend – aber das Ganze laut Münchens Kapitän Patrick Hager garniert mit: "Schnelligkeit und auch dem Spielwitz, den er hat. Er hat sich über die Monate hinweg auch immer mehr Selbstvertrauen erspielt.“
Und deshalb hat er auch einen besonderen Spitznamen im Team: Denn Veit nennen ihn die aller wenigsten, auch Sturmpartner Maxi Kastner nicht. Veit ist einfach: "Der Ossi. Oder Günter, sag ich manchmal auch zu ihm, weil ich gegen seinen Papa noch gespielt habe.“
Die NHL hat beim EHC schon vorbeigeschaut
Für den Youngster nimmt die Reise auf dem Eis vielleicht schon bald noch mehr Fahrt auf. Er könnte der nächste Deutsche in der NHL, der besten Liga der Welt sein. Scouts waren schon da, um ihn sich anzusehen, kein schlechtes Zeichen – und wer weiß: Vielleicht geht’s für den torgefährlichen Landshuter ja nach den Playoffs bald in Nordamerika weiter.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!