Julian Nagelsmann hat vor dem Gruppenfinale bei der Fußball-EM gegen die Schweiz wegen des schlechten Rasens im Frankfurter Stadion Alarm geschlagen. Er hoffe, dass der Rasen "hält, da habe ich aber wenig Hoffnung", sagte der Bundestrainer bei einer Pressekonferenz vor dem Duell mit der Schweiz am Sonntag (Anpfiff um 21.00 Uhr) .
Er mache sich weniger Sorgen wegen des Fußballspiels, betonte Nagelsmann, "eher wegen der Verletzungsgefahr für die Spieler". Beim EM-Spiel der Engländer gegen Dänemark (1:1) in Frankfurt habe es zwei Szenen mit Kyle Walker und Jude Bellingham gegeben, bei denen beide Spieler, "wenn es blöd läuft", einen Kreuzbandriss hätten erleiden können, sagte Nagelsmann. Abgesehen von dem Verletzungsrisiko könnte der Ball auch verspringen und so zu unglücklichen Chancen für die gegnerische Mannschaften sorgen.
DFB-Elf spielte schon Testspiel im Frankfurter Stadion
Verteidiger Jonathan Tah erinnerte sich bei der Pressekonferenz an die 2:1-Partie gegen die Niederlande im März im Frankfurter Stadion: "Ist nicht der optimale Zustand gewesen." Damals hatten zahlreiche Spieler Probleme mit dem Stand, vor allem Jamal Musiala.
Trotzdem wolle Tah nicht zu viele Gedanken an den Rasen verschwenden, "weil ich kann jetzt gerade eh nichts daran ändern", so der 28-Jährige. "Der Platz wird morgen so sein, wie er ist. Da müssen wir uns einfach so gut es geht anpassen und es so hinnehmen."
"Als wenn man im Winter mit Sommerreifen fährt"
Dabei könnte der Rasen vor allem für größere Verteidiger wie Jonathan Tah zum Verhängnis werden. "Bei kleinen Spielern ist es nicht so schlimm, bei schweren ist es, als wenn man im Winter mit Sommerreifen fährt - das ist auch nicht so gut für die Unfallprophylaxe", sagte Trainer Nagelsmann. "Ich wünsche keinem, dass er sechs Monate ausfällt, weil er keinen Halt hat."
Er wolle "keinem zu nahe treten von der Eintracht", führte Nagelsmann mit Blick auf den gastgebenden Bundesligisten aus, der Rasen sei aber nach dem Gastspiel der nordamerikanischen Football-Liga NFL einfach nicht mehr angewachsen. "Er ist sehr schmierig und sehr weich." Die DFB-Auswahl machte bereits im März unliebsame Bekanntschaft mit dem schwierigen Geläuf.
Schweizer sind schlechten Rasen gewohnt
Der Schweizer Trainer, Murat Yakin, lächelte die Rasen-Probleme hingegen weg. "Vielleicht habt ihr mitbekommen, dass wir eine Woche lang auf einem sehr schlechten Rasen trainiert haben", sagte der 49-Jährige und ergänzte lächelnd: "Vielleicht haben wir einen kleinen Vorteil dadurch."
Die Schweizer sind schlechte Platzverhältnisse gewohnt. Im Basecamp in Stuttgart hatte es immer wieder Probleme mit dem mangelhaften Rasen gegeben, jüngst hat der Schweizer Trainingsplatz daher einen neuen Untergrund erhalten.
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