Yann Sommer
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EM 2024: Nati-Keeper Sommer und seine harte Zeit beim FC Bayern

Yann Sommer ist bei der EM 2024 die Nummer eins im Schweizer Tor. Auch in der Bundesliga ist er kein Unbekannter - lange spielte der Keeper in Gladbach, ehe er als Neuer-Vertreter zum FC Bayern kam. Die Zeit beim FCB war nicht einfach für ihn.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Yann Sommer ist die unumstrittene Nummer eins im Kasten der Schweizer Nationalmannschaft. Im Vorfeld der Fußball-EM 2024 gab es - anders als in Deutschland - keine Diskussion, wer bei der Nati das Tor hüten soll.

Nationaltrainer Murat Yakin legte sich schon früh auf den 35-Jährigen fest, obwohl auch Konkurrent Gregor Kobel von Borussia Dortmund eine starke Saison spielte und kräftig mit den Hufen scharrte "Yann Sommer ist die Nummer eins und wird das auch bleiben", hatte Yakin bereits sechs Monate vor EM-Beginn gesagt.

Medienschelte für Sommer in der kurzen Zeit beim FC Bayern

Auch um wirklich der Stammtorhüter der Eidgenossen zu sein, hatte Sommer letztes Jahr den FC Bayern nach einem kurzen Intermezzo verlassen. Er wechselte im Winter 2023 von Borussia Mönchengladbach zum Rekordmeister als Ersatz für den damals verletzten Manuel Neuer.

Dieses halbe Jahr in München war nicht einfach - wie Sommer und auch Yakin betonten. Sommer konnte den Ansprüchen nicht so ganz gerecht werden. Dem nur 1,83 Meter großen Torhüter fehlten oft die entscheidenden Zentimeter, um einen Treffer zu verhindern. Auch sein Spiel mit dem Ball war nicht immer glücklich. In 25 Spielen kassierte er 31 Gegentore.

FC-Bayern-Zeit "nicht spurlos" an Sommer vorbeigegangen

Die Presse und Experten waren voll der Häme und ließen kaum ein gutes Haar an Sommer. "Ich habe gelernt, wie es bei Bayern läuft. Man sucht sich ein, zwei Spieler aus, dann wird medial geschossen. Und dann sucht man sich zwei Neue aus. Und da war halt ich auch an der Reihe", erklärte der Schweizer gegenüber der Schweizer Tageszeitung "Blick".

Sommer fügte in dem Interview hinzu, dass diese Medienschelte "nicht spurlos" an ihm vorbeigegangen ist. "Aber ich hatte keine Lust, mich öffentlich zu wehren", sagte der 35-Jährige.

Und eines war dem Schweizer auch klar: Kommt Neuer zurück, muss er auf der Bank Platz nehmen - keine Option für ihn. Im Sommer 2023 wechselte er zu Inter Mailand. Die "Nerazzurri" wurden zum ersten Mal seit 2021 souverän italienischer Meister - auch dank Sommer.

Yakin: "Durch die Dreckschleuder gezogen"

Sommer hat die schwierige Phase bei Bayern München überwunden. Auch mit Yakins Hilfe. Als er zur Nationalmannschaft kam, merkte man, "dass die Zeit bei Bayern bei ihm Spuren hinterlassen hat", berichtete der Coach.

Die Kritik an Sommer sei unverhältnismäßig und zu hart gewesen, monierte Yakin - und der Schritt des Torhüters nach Italien sei der genau richtige gewesen. In einem Interview mit "Sport 1", kritisierte der Trainer den FC Bayern schwer: "Yann wurde durch die Dreckschleuder gezogen", sagte Yakin und fügte an: "Er wurde zu einem Opfer eines Mechanismus, der sich nur bei Bayern abspielt. Als er zur Nationalmannschaft kam, habe ich natürlich mit ihm gesprochen. Das war nicht der Yann, wie ich ihn kenne."

Duell zwischen Sommer und Neuer: Vorteil Schweiz

Sommer zahlte den Zuspruch des Schweizer Nationaltrainers mit starken Leistungen zurück. Bei der EM kassierte er bislang zwei Treffer. Am heutigen Sonntag (21 Uhr, live in der Radioreportage) trifft die Schweiz im letzten Gruppenspiel auf Deutschland - es geht um den Gruppensieg. "Wir müssen uns gut auf das Spiel vorbereiten und eine Top-Leistung zeigen. Und dann schauen wir mal", sagte Sommer vor dem Duell, in dem er auch auf FC-Bayern-Keeper und Deutschlands Nummer 1 Manuel Neuer trifft.

Es wird das 19. Aufeinandertreffen der beiden Keeper. Die bessere Bilanz hat - etwas überraschend - der Schweizer. Sieben Siege und fünf Unentschieden stehen zu Buche. Neuer ging nur sechsmal als Gewinner vom Platz und hätte also die Chance, die Bilanz zumindest auszugleichen.

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