Max Eberl möchte bis zum Saisonende an Thomas Tuchel festhalten. Das bestätigte der Sportvorstand des FC Bayern München kurz vor dem Abflug zum wichtigen Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale beim FC Arsenal (Dienstag, 9. April, ab 21 Uhr in der Radioreportage). "Ich wüsste heute nicht, was passieren müsste, dass er nicht bis Saisonende auf der Bank sitzt", sagte Eberl am Münchner Flughafen auf mehrere Nachfragen zur Zukunft des FC-Bayern-Trainers.
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Gerüchte über Trainer-Duo aus Gerland und Klose
Spätestens seit der dramatischen 2:3-Niederlage des FC Bayern beim 1. FC Heidenheim wird in vielen Medien spekuliert, wie lange sich Tuchel in München noch halten kann. So berichtet beispielsweise die Abendzeitung von einem Geheimplan mit dem "Feuerwehr"-Duo Miroslav Klose und Hermann Gerland, sollte das Arsenal-Spiel so richtig in die Hose gehen. "Wir spielen das Spiel erstmal. Was wäre wenn? Das Leben ist kein Konjunktiv, das Leben ist hier und jetzt", so Eberl.
Eberl: Verhältnis zwischen Team und Trainer nicht "zerstört"
Tuchel selbst hatte nach dem Heidenheim-Spiel öffentlich erläutert, dass er den Spielern in der Halbzeit-Pause erklärt habe, wie Heidenheim nach dem Pausenpfiff agieren würde, welche taktischen Umstellung Coach Frank Schmidt treffen würde - doch seine Spieler setzten die Anweisungen nicht um, gaben einen 0:2-Vorsprung aus der Hand und verloren.
Dennoch habe laut Eberl die Mannschaft nicht verloren. "Wenn alles zerschnitten und zerstört wäre, dann hätte man sich Gedanken machen müssen", sagte er zum Verhältnis zwischen Trainer, Mannschaft und Verein. Den Eindruck habe er in den fünf Wochen seit seinem Amtsantritt als Sportvorstand in München nicht gewonnen. Er nehme Tuchel auch vor dem Arsenal-Spiel "total fokussiert und klar wahr", sagte der 50-Jährige und betonte: "Wir sitzen alle in dem Boot." Tuchel sei "sehr analytisch, sehr offen."
Eberl sieht Mannschaft in die Pflicht: "Muss es umsetzen"
Eberl hatte schon nach dem Heidenheim-Spiel die Diskussionen um Trainer Thomas Tuchel mit deftiger Wortwahl ins Reich der Fabeln verwiesen. "Die Trainersuche interessiert mich gerade einen Scheißdreck", sagte der Sportvorstand kurz nach dem Spiel. Er nahm vor allen Dingen die Mannschaft in die Pflicht: "Das sind alles Nationalspieler, die sind deutscher Meister und Champions-League-Sieger. Da erwarte ich mir mehr Mannhaftigkeit. Das ist nicht das Gesicht des FC Bayern. Wenn Bayern München denkt, du kriegst ein Spiel mit drei Prozent weniger über die Runden - einen Scheißdreck kriegst du", schimpfte der neue Münchner Sportvorstand. Das sei "zu wenig. Alle fordern immer, alle wollen, aber wenn es darauf ankommt, ist es nicht Bayern München, wie man es kennt."
Auch kurz vor Abflug nach London nahm Eberl vor allen Dingen die Mannschaft in die Pflicht: "Der Trainer ist verantwortlich, aber die Mannschaft muss es auf dem Platz umsetzen." Mit Arsenal wartet nun eine große Aufgabe, die nicht nur das Verhältnis zwischen Mannschaft auf Herz und Nieren prüfen wird, sondern womöglich auch die Aussagen von Sportvorstand Eberl.
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