In Essenbach bei Landshut soll die "Ampel der Zukunft" ab sofort den Verkehr so steuern, dass er sicherer und flüssiger fließen kann. Das verspricht sich das bayerische Verkehrsministerium von dem Pilotprojekt. Die Ampel ist für Radfahrer wie Autofahrer und auch für Blaulicht-Fahrzeuge gedacht.
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Automatische Grünphasen per Kamerasteuerung
An einer vielbefahrenen Kreuzung in Essenbach wurde die "Ampel der Zukunft" aufgestellt. Auf den ersten Blick sieht sie nach einer ganz normalen Ampel an einer vielbefahrenen Kreuzung aus. Erst bei genauerem Hinsehen zeigt sich dann die ganze Technik: Sie ist mit zahlreichen technischen Systemen und Sensoren ausgestattet.
Per Kameraerfassung steuert sie beispielsweise automatische Grünphasen. Sie gibt Blaulichtfahrzeugen Vorfahrt – kann also im Notfall intelligent für alle Verkehrsteilnehmer auf Rot schalten und nur die Notärzte oder die Feuerwehr durchlassen. Sie zeigt Radfahrern an, wann und wie lange es Grün wird. Ein Kollisionswarner soll aufpassen, dass es bestenfalls gar nicht mehr kracht. Und dann soll noch ein Abbiegeassistent den Verkehr so sicher und flüssig wie möglich machen. Dadurch sollen nach Angaben des Ministeriums alle Verkehrsteilnehmer von der "Ampel der Zukunft" profitieren.
Wie gut diese Hightech-Ampel tatsächlich funktioniert, wird die Testphase zeigen, die heute beginnt.
Ampel soll langfristig und landesweit eingesetzt werden
Die Kreuzung in Essenbach sei für das Pilotprojekt besonders geeignet, "weil dort für die Blaulicht-Priorisierung eine Feuerwache in der näheren Umgebung vorhanden ist, ein Radweg über eine Ampelanlage geführt wird sowie die Sichtbeziehungen in die Seitenstraßen die Erprobung von intelligenten Abbiegeassistenten und Kollisionswarnern ermöglichen", teilte ein Sprecher des bayerischen Verkehrsministeriums auf Anfrage des BR mit.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) wird das Projekt am Montag vorstellen und vor Ort testen. Die "Ampel der Zukunft" in Essenbach ist für den dauerhaften Betrieb ausgelegt. Mit den Erkenntnissen des Pilotprojekts sollen langfristig weitere Ampel-Anlagen in Bayern mit der intelligenten Technik ausgestattet werden.
Rund 100.000 Euro kostet eine solche Anlage wie in Essenbach. Ziel ist es, bayernweit Empfehlungen machen zu können, wo die Technik eingesetzt werden könnte. Ein Zeitfenster dafür gibt es aber noch nicht.
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