Dayot Upamecano (links) und Min-jae Kim
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De Ligt weg: Neues altes Bayern-Abwehrduo als Hypothek

Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui wechseln zu Manchester United. Und nun? Der FC Bayern München sieht sich in der Abwehr offenbar gut aufgestellt für die neue Saison - trotz aller Unsicherheiten und Kritik.

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Die ersten Schritte sind getan, der Umbruch ist angestoßen beim FC Bayern. Neue Gesichter wurden geholt, zwei etablierte Namen wurden verabschiedet. Doch allzu sattelfest scheint das neue Gerüst um Trainer Vincent Kompany noch nicht zu sein. Der Belgier, seit 1. Juli im Amt, schleift sich seine Grundformation gerade zusammen.

Upamecano und Kim statt Tah - Fans verärgert

Eine wichtige Planstelle im chronisch wackligen Mittelfeldzentrum soll durch Portugals Abräumer Joao Palhinha geschlossen werden. Aber die Defensive bleibt weiter eine Baustelle. Da wäre zunächst einmal die Innenverteidigung: Nach dem Abgang von Matthijs de Ligt zu Manchester United stehen aktuell noch Dayot Upamecano, Min-jae Kim und Eric Dier als gestandene Abwehrspieler zur Verfügung.

Die Entscheidung von Kompany, Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund scheint auf Upamecano und Kim als neues Abwehrduo gefallen zu sein. Dabei hatten der Franzose und der Südkoreaner vermehrt mit Fehlern im Stellungsspiel und dem Spielaufbau zu kämpfen, weshalb sie von Ex-Trainer Thomas Tuchel in der Rückrunde meist auf die Bank verbannt wurden. Entsprechend groß ist das Unverständnis vieler Bayern-Fans. 70.000 Fans unterschrieben eine Online-Petition, um de Ligt in München zu behalten. Der Niederländer hatte gerade in den K.o.-Spielen der Champions League im Verbund mit Dier viele Argumente für sich sammeln können. Und dennoch trennen sich die Wege.

Viel Stückwerk auf dem Transfermarkt

Dass sich mit Neuzugang Hiroki Ito der einzige nennenswerte Defensiv-Neuzugang im zweiten Testspiel einen Mittelfußbruch zuzog, ist nur ein Teil des unvollendeten Bildes im bayerischen Transferpuzzle. Ebenso wie das Gebaren um den bisherigen Wunschspieler Jonathan Tah vom Meisterschaftsrivalen Bayer Leverkusen. Nachdem sich in den vergangenen Wochen die Logik etabliert hatte, dass Tah erst nach München wechseln kann, wenn mit de Ligt ein teurer Abgang zu Buche steht, ist der deutsche Nationalspieler nun doch nicht mehr das Transferziel Nummer eins.

FC Bayern sagt Nein zu Tah-Transfer

So zumindest will es der "kicker" mit Bezug auf mehrere Quellen verstanden haben. Die Bayern-Verantwortlichen seien aufgrund der Ablöseforderung von mindestens 25 Millionen Euro wieder auf Abstand gegangen. Das Geld aus dem Doppeltransfer von de Ligt und Noussair Mazraoui (an die 70 Millionen Euro) soll lieber an anderer Stelle ausgegeben werden.

So groß die Zahlen des De-Ligt-Mazraoui-Deals auf den ersten Blick erscheinen, so offenbaren sie eine erneute Fehlinvestition des FC Bayern in der Abwehr. De Ligt kam 2022 für knapp 70 Millionen Euro aus Turin, nun geht er für rund 50 Millionen nach Manchester. Nach Niklas Süle (2022) und Lucas Hernández (2023) ist es der dritte Innenverteidiger, der mit teuren Ablösesummen in die bayerische Landeshauptstadt kam und am Ende mit Verlust wieder verkauft wurde.

Stanisic soll Dauerbrenner werden

Zumindest auf der Rechtsverteidiger-Position kann der FC Bayern eine Verstärkung vorweisen: Josip Stanisic kehrt nach seiner einjährigen Leihe mit viel Selbstvertrauen aus Leverkusen zurück und beansprucht einen Stammplatz beim FC Bayern. Joshua Kimmich soll unter Kompany wieder zurück ins defensive Mittelfeld neben Palhinha rücken.

Transfer-Hickhack: Davies soll nun doch bleiben

Links hinten scheint Alphonso Davies weiterhin den Vorzug zu erhalten. Dabei hatte Davies zunächst seinen Wechselwunsch bei den Verantwortlichen hinterlegt und auch ein Angebot zur Vertragsverlängerung beim FC Bayern abgelehnt. Die Zeichen stehen aber auf Verbleib, Davies will offenbar im kommenden Sommer ablösefrei zu Real Madrid wechseln. Es wäre der nächste Transfer, der dem FCB ein dickes Minus in die Bücher spült.

Ob seine Herausforderer (Raphael Guerreiro und Adam Aznou) ihn über die Saison hinweg wirklich in Bedrängnis bringen können, ist ebenso offen wie die Frage, wie sattelfest die Abwehr aus Upamecano, Kim und Stanisic sein wird. Immerhin wird sie nun von einem ehemaligen Weltklasse-Verteidiger trainiert.

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