Roberto De Zerbi könnte doch neuer Trainer des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München werden. Der Italiener wird Brighton and Hove Albion nach der Saison trotz eines bis 2026 laufenden Vertrags verlassen. Das gab der Klub aus der englischen Premier League am Samstagnachmittag bekannt.
Zuletzt deutete viel darauf hin, dass De Zerbi bei Brighton bleiben werde. "Wir haben uns einvernehmlich darauf geeinigt, Robertos Vertrag zu einem Zeitpunkt zu beenden, der für beide Seiten passt und uns die früheste Möglichkeit gibt, für die nächste Saison zu planen, und Roberto genügend Zeit gibt, über seinen nächsten Schritt und seine Zukunft nachzudenken", hieß es in einer Mitteilung des Vereins. Der Name De Zerbi wurde zuletzt öfters mit den Bayern in Verbindung gebracht.
Eberl gibt sich selbstkritisch
Der Münchner Sportvorstand Max Eberl gilt als Fan des 44-Jährigen. "Ein Freund von mir sagt immer, das Beste kommt zum Schluss. Wir werden eine sehr gute Lösung finden", hatte Eberl vor dem Spiel der Bayern am Samstag bei der TSG Hoffenheim bei Sky erklärt. Er gab sich aber auch selbstkritisch: "Der, der am meisten unzufrieden ist, wie es ist, bin ich selber. Da muss ich mir an die eigene Nase packen. Klar schaut man in den Spiegel. Hat man etwas falsch gemacht?"
De Zerbi also bald der neue Mann in München? Es bleibt ungewiss: Ob er vehement widersprechen könne, dass der neue Trainer ein Italiener werde, wurde Eberl nach dem 2:4 (2:1) bei der TSG Hoffenheim im ZDF gefragt. Seine Antwort lautete: "Ja."
Am Freitag war bekannt geworden, dass es bei Trainer Thomas Tuchel keine Kehrtwende geben und der Abschied zum Saisonende weiter Bestand haben wird. Zuvor hatten sich schon die möglichen Trainerlösungen Xabi Alonso, Julian Nagelsmann, Ralf Rangnick und Oliver Glasner zerschlagen.
Tuchel-Aus schon länger klar
Dass Tuchel nicht weitermachen wird, habe er schon länger gewusst, so Eberl. Nach dem Champions-League-Aus gegen Real Madrid hatten sich beide Seiten über eine mögliche Fortsetzung des Engagements ausgetauscht. Über die Gründe wollte sich der Manager nicht äußern. Es sei nicht um einen Punkt gegangen, so der frühere Gladbacher auf die Frage, ob die Vertragslaufzeit der Knackpunkt gewesen sei. Auch Tuchel wollte sich dazu nicht äußern: "Das bleibt hinter verschlossenen Türen. Wir haben alle Szenarien durchgesprochen, wir haben keine Einigung gefunden."
Ob beispielsweise Ehrenpräsident Uli Hoeneß mit einer weiteren Zusammenarbeit mit Tuchel einverstanden gewesen wäre, ließ der Manager offen: "Es gab keine Entscheidung und deshalb brauchten wir nicht zu fragen." Hoeneß hatte vor einigen Wochen bei einem öffentlichen Auftritt die Arbeit von Tuchel bei der Entwicklung von jungen Spielern bemängelt. Eine Entschuldigung von Hoeneß habe es laut Tuchel nicht gegeben: "Das muss er auch nicht. Ich bin nicht nachtragend."
Weitere Kandidaten sind im Gespräch
Unterdessen hat Sky-Experte Dietmar Hamann auch den derzeitigen Tottenham-Coach Ange Postecoglou als neuen Namen ins Spiel gebracht. "Postecoglou ist ein Top-Mann auf und außerhalb des Feldes. So ein Mann würde den Bayern guttun", sagte Hamann. Für Lothar Matthäus wäre der frühere Weltklasse-Fußballer und Ex-Real-Madrid-Coach Zinédine Zidane ein Kandidat.
Mit Informationen von SID und dpa
Im Video: Max Eberl von Trainerfrage zunehmend genervt
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