Großer Jubel bei den Fußball-Weltmeisterinnen aus Spanien
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Großer Jubel bei den Fußball-Weltmeisterinnen aus Spanien

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1:0 gegen England: Spaniens Fußballerinnen holen ersten WM-Titel

Spaniens Fußballerinnen sind Weltmeisterinnen. Im intensiven Endspiel in Sydney setzen sie sich 1:0 gegen den Europameister England durch. Für die Spanierinnen ist es der verdiente Sieg einer starken Fußball-WM 2023 in Australien und Neuseeland.

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Der Frauenfußball hat eine neue Weltmeister-Mannschaft: Spanien. Das Team von Trainer Jorge Vilda setzte sich am Sonntag im Finale in Sydney gegen England 1:0 (1:0) durch. Die Linksverteidigerin Olga Carmona war dank ihres Tores in der ersten Hälfte die umjubelte spanische Heldin bei der WM in Australien und Neuseeland. Als insgesamt fünftes Land tragen sich die Ibererinnen damit in die Siegerliste ein - nach den USA (4x), Norwegen, Deutschland (2x) und Japan.

"Wir sind wahnsinnig stolz auf dieses Team und unglaublich glücklich. Wir haben gezeigt, dass wir leiden können", sagte der umstrittene spanische Nationaltrainer Jorge Vilda, der nach einer Rebellion von 15 Spielerinnen massiv unter Druck gestanden hatte, im ZDF.

Die Europameisterinnen im Frauenfußball haben dagegen ihren nächsten großen Coup verpasst. Englands Nationalmannschaft um Georgia Stanway vom FC Bayern fehlte nach dem EM-Sieg von 2022 daheim im Wembley-Stadion diesmal sowohl die Physis als auch die Kreativität, um den Gegnerinnen ernsthaft gefährlich zu werden.

Englands Hemp an die Latte, Spaniens Redondo schießt Earps an

Schon in den ersten Minuten der Partie entwickelte sich ein packendes WM-Finale mit Torchancen auf beiden Seiten. Von Anspannung oder Nervosität war bei den beiden erstmaligen WM-Finalistinnen keine Spur.

Die besten Gelegenheiten: Aus knapp 16 Metern schlenzte Lauren Hemp den Ball an Spaniens Querlatte (16. Minute). Direkt im Gegenzug scheiterte dann Alba Redondo an Englands Torhüterin. Statt ins verwaiste kurze Toreck zu treffen, schoss sie die im langen Eck wartende Mary Earps an (17.). Es hätte die Führung für Spanien sein müssen. Insgesamt zeigten sich die Spanierinnen spielerisch deutlich feiner als die robusteren Europameisterinnen, die vor allem durch Kontersituationen zu Möglichkeiten kamen.

Lucy Bronze aus Barcelona patzt - Spanien nutzt das zur Führung

So war auch Carmonas Führungstor das Endergebnis einer starken Kombination: Im Mittelfeld verlor die Britin Lucy Bronze (angestellt übrigens wie einige Gegenspielerinnen beim FC Barcelona) die Kugel, über Mariona Caldentey landete der Ball dann bei Carmona, die Spanien schon mit einem Last-Minute-Tor im Halbfinale gegen Schweden ins Endspiel schoss. Sie drosch den Ball von links ins lange Eck (29.).

Die verdiente Führung für die stärkere Mannschaft, kurz vor der Halbzeit traf Salma Paralluelo auch noch den Außenpfosten (45.+2).

Aitana Bonmati beste Spielerin des Turniers

Auch nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Spanierinnen wacher. Earps rettete erst gegen Caldentey (50.) und hielt dann auch noch einen Elfmeter: Nach dem Handspiel von Keira Walsh vom FC Barcelona trat Jenni Hermoso an - schoss Earps im rechten Eck aber in die Arme (70.). So hatte England noch die Chance auf den Ausgleich: Lauren James' Schuss ins kurze Eck konnte Cata Coll gerade so übers Tor bugsieren (75.).

Auch in den insgesamt 13 (!) Minuten Nachspielzeit hielten die Spanierinnen weiter wacker dagegen, Ona Batlle hatte nach einem starken Pass von Aitana Bonmati, die als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet wurde, sogar noch die Gelegenheit zur Entscheidung. Sie scheiterte aber ebenfalls an der stärksten Engländerin Earps (90.+1).

So blieb es beim 1:0 für das Team von Jorge Vilda. Nur einen Aussetzer leisteten sich die Spanierinnen im vergangenen WM-Monat in Australien und Neuseeland: in der Gruppenphase beim 0:4 gegen Japan. Ansonsten waren sie aber letztlich die - nicht nur spielerisch - stärkste Mannschaft des Turniers. Sie sind nun verdiente Weltmeisterinnen.

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