Seit dreizehn Jahren spielt der FC Augsburg in der Bundesliga. In dieser Zeit ging man 2015 auf große Europa-Tournee, gastierte an der legendären Anfield Road in Liverpool. In den letzten Jahren war beim FCA aber größtenteils Abstiegskampf angesagt. Zwar schafften die Fuggerstädter immer den Klassenerhalt, entwickelten über die Jahre aber ein "Graue-Maus"-Image. Dieses möchte der Geschäftsführer Michael Ströll schleunigst ablegen und sieht seinen Klub auf einem guten Weg, wie er am Sonntagabend in "Blickpunkt Sport" erklärte.
Augsburger Römer-Trikot sprengt alle Rekorde
Einen echten Volltreffer haben die Augsburger bei ihrer Spielkleidung gelandet. Besonders das dritte Trikot, das in Weinrot mit goldener Schrift gehalten ist und eine Hommage an die Römerstadt Augsburg ist, hat es den Fans angetan. "Subjektiv finde ich es sehr, sehr ansprechend, aber auch die Verkaufszahlen geben uns Recht. Es hat sämtliche Rekorde gebrochen", berichtet Ströll im BR Fernsehen. Das Trikot sei "ein Schritt, um das 'Graue-Maus'-Image abzulegen", erklärt der Augsburger Geschäftsführer, stellt aber auch klar: "Das wollen wir nicht nur kürzlich machen."
Thorup-Verlängerung Signal in die Zukunft
Dafür spricht auch die Personalpolitik des Vereins. In dieser Woche gab der Verein bekannt, dass er den Vertrag mit Cheftrainer Jess Thorup vorzeitig bis 2026 verlängert wurde. Der Däne hatte den Verein vor knapp einem Jahr im tiefsten Abstiegskampf übernommen und beinahe noch in den europäischen Wettbewerb geführt. Da verwundert es zunächst, dass der Verein das Arbeitspapier "nur" um ein Jahr verlängert. Aber auch dafür hat Ströll eine Erklärung. "Es ist wichtig, dass gut gearbeitet wird. Christian Streich hat seine Verträge immer erst im Sommer um ein Jahr verlängert. Ich glaube, das ist ein sehr guter Indikator für Kontinuität und erfolgreiche Arbeit."
Man habe ein "sehr vertrauensvolles Verhältnis mit Jess", führt Ströll aus, der auch eine weitere Vertragsverlängerung nicht ausschließt. "Wenn wir weiter so agieren wie in den letzten Monaten, spricht nichts dagegen, den Vertrag weiter auszuweiten." Ein anderes Zeichen für den Erfolg: Thorups Co-Trainer Lars Knudsen darf nach zwei erfolgreichen Partien erneut zwei Spiele lang als Nationaltrainer Dänemarks aushelfen.
FC Augsburg gibt Spieler in die Champions League ab
Auch in der Transferpolitik schlägt der FCA neue Wege ein, hatte in diesem Sommer durch die Verkäufe von Ermedin Demirovic (Stuttgart, 21 Mio.) und Arne Engels (Glasgow, 11 Mio.) auf einmal ungeahnten Investitionsspielraum. "Wir sind ein Verein, der sicherlich von Transferphase zu Transferphase planen muss. Wenn wir Spieler haben, die sich schneller entwickeln als der Klub, dann wollen wir auch, dass wir Lösungen finden, wenn sich die Spieler weiterentwickeln." Der Wechsel der beiden Leistungsträger Demirovic und Engels habe "für alle Beteiligten gut gepasst", so Ströll.
Früher habe man die Spieler in die zweite oder dritte Liga abgegeben, führt Ströll aus, "jetzt geben wir sie in die Champions League ab. Auch das ist eine Auszeichnung für gute Arbeit. Da ist der Name Jess Thorup damit natürlich ganz eng verbunden, der die Spieler entwickelt und besser gemacht hat."
Am Ende der letzten Saison wären Thorups Augsburger fast noch in der Europa Conference League gelandet, nicht auszudenken, was eventuell möglich gewesen wäre, hätte Thorup schon früher beim FCA übernommen. So oder so ist der Anspruch in Augsburg aber jetzt ein anderer. Schon bei Thorups Vorstellung hieß es, man peile mittelfristig das europäische Geschäft an. Abstiegssorgen sollen der Vergangenheit angehören.
Trainingslager in Südafrika
Auch in der Vermarktung gehen die Augsburger neue Wege, absolvierten auch aus Marketing-Gründen ihr Trainingslager in Südafrika. Es gehe darum, "die Marke und das Image des Klubs zu schärfen. Wir sind einer der wenigen Klubs, die seit dreizehn Jahren ununterbrochen in der Bundesliga sind und wir haben uns in der Vergangenheit immer kleiner gemacht als wir sind und das wollen wir ein bisschen ablegen."
Gleichzeitig bleibe man realistisch. "Wir haben immer noch eines der niedrigsten Budgets der Bundesliga. Wir sind irgendwo im letzten Drittel verortet. Wenn wir uns aber nicht entwickeln wollen auch abseits des Feldes, dann werden wir die Voraussetzungen nicht schaffen, auch sportlich erfolgreicher zu sein", so Ströll in "Blickpunkt Sport".
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