FC-Bayern-Trainer Vincent Kompany
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Rotation überfordert FCB: B-Elf genügt Kompanys Ansprüchen nicht

Rotation überfordert FCB: B-Elf genügt Kompanys Ansprüchen nicht

Der FC Bayern München kassiert vor dem Champions-League-Kracher gegen Bayer 04 Leverkusen eine ärgerliche Pleite gegen den VfL Bochum. Und Trainer Vincent Kompany muss eine bittere Erkenntnis hinnehmen.

Über dieses Thema berichtet: Sportschau am .

Ja, es gibt da auch noch eine gute Nachricht nach diesem vermaledeiten Samstagnachmittag (08.03.2025) für die Fans des FC Bayern München: Mit dieser Mannschaft, die da 2:3 gegen den VfL Bochum verloren hat, werden die Münchner in der Champions League am Dienstagabend (ab 21 Uhr live in der Radioreportage im BR24Sport Livecenter) beim Achtelfinal-Rückspiel bei Bayer 04 Leverkusen nicht viel zu tun haben.

Denn die Elf, die dann in Leverkusen spielen wird, wird vielmehr eine ähnliche oder gar die gleiche sein, die zuletzt 3:0 gegen den ärgsten Widersacher in Deutschland gewann. Mit einer ähnlichen Leistung wollen die Münchner dann das Viertelfinale erreichen.

Zehn Wechsel beim FC Bayern: "Wir ärgern uns schon"

Aber zurück zum Samstag: Insgesamt zehnmal wechselte der FCB-Trainer Vincent Kompany im Vergleich zum CL-Hinspiel gegen Bochum in der Startelf. Doch die Münchner wirkten gerade einmal eine halbe Stunde wie der Favorit, der sie sein sollten. Danach kassierten sie in Person von Joao Palhinha nicht nur eine rote Karte, sondern insgesamt auch drei vermeidbare Gegentore. Fast schon überfordert wirkte der FCB zeitweise in der zweiten Halbzeit vom ebenbürtigen Tabellen-16.

"Fakt ist: Wir ärgern uns schon", sagte der FCB-Sportvorstand Max Eberl im Sportschau-Interview. "Mit zehn Mann musst du für einen Mann mehr laufen - und das haben wir in der zweiten Halbzeit nicht getan." Trotzdem wolle er einen Haken ans Spiel machen - und gegen Leverkusen wieder ähnlich offensiv wie am vergangenen Mittwoch auftreten in der Champions League.

Unter Hitzfeld funktionierte die Rotation noch besser

Für ihn und Kompany bleibt daher natürlich auch noch ein Bündel an schlechten Nachrichten. Und die vielleicht einprägendste nach diesem Samstag: Die Zeiten der großen Rotation beim FC Bayern München im Stile Ottmar Hitzfelds aus den 2000er Jahren sind vermutlich vorbei - auch weil der FCB wohl nicht mehr auf einer Position doppelt gleichwertig besetzt ist. Hitzfeld wechselte ja oftmals kräftig durch in den verschiedenen Wettbewerben - und doch überzeugten die Bayern damals.

Anders als diese aktuelle B-Elf, die mit der Heimniederlage gegen einen Abstiegskandidaten Kompanys Ansprüchen in der Bundesliga nicht genügte: "Es gibt keine Ausreden, wir haben verloren", sagte er. Angesichts seiner großen Rotation müsse er nun "akzeptieren, dass Kritik kommt". Ähnlich äußerte sich auch Thomas Müller im Sportschau-Interview, der aber auch anfügte: "Wir hatten Tormöglichkeiten, wir hatten Kontrolle, wir hatten einen Elfmeter, den wir verschießen, das ist natürlich unser Fehler."

Kompany zu Palhinha: "Wir waren deutlich nach dem Spiel"

Ja, der eigentliche Elfmeterschütze Harry Kane (30 Elfmeter-Tore in Serie) war zunächst auf der Bank, auch er ist in dieser Hinsicht nicht so leicht zu ersetzen. Serge Gnabry knallte den Elfer zum möglichen 2:0 an den Pfosten. Und auch Müller konnte den Doppeltorschützen gegen Leverkusen im Sturmzentrum nicht gleichwertig ersetzen. Kurz vor der Pause foulte dann der für den aktuell formstärksten Münchner Joshua Kimmich hereingerückte Palhinha Giorgios Masouras im Mittelfeld folgenschwer - und flog vom Platz.

"Wir waren ganz deutlich nach dem Spiel. Wir werden natürlich diese Momente ansprechen", sagte Kompany explizit mit der roten Karte konfrontiert. "Aber was für mich wichtig ist, dass es nicht rüberkommt als Ausreden. Auch mit zehn Mann waren wir 2:1 vorne. Trotzdem müssen wir den Anspruch haben, das Spiel entweder zu gewinnen, aber auf jeden Fall nicht zu verlieren."

Kompany brummt: "Leverkusen hat auch verloren, aber das ist mir egal"

In der Pressekonferenz wirkte der Coach daher sichtlich genervt vom Auftritt seiner Mannschaft, schließlich birgt das misslungene Rotations-Experiment für die kommenden Monate eben auch die bittere Erkenntnis für ihn, dass er weiterhin vor allem auf seine arrivierten Kräfte setzen muss. Da konnte ihm auch die zweite gute Nachricht für die Münchner an diesem Samstag kein Lächeln auf die Lippen zaubern: "Leverkusen hat auch verloren, aber das ist mir egal", brummte Kompany.

Immerhin bleibt seine Mannschaft vorm CL-Duell in der Liga als Tabellenführer weiterhin nur mit dem Fernglas sichtbar für Bayer: Zwischen den besten beiden Teams klafft eine Acht-Punkte-Lücke. Weil offensichtlich auch bei Leverkusens Coach Xabi Alonso die Rotation anders als in der vergangenen Saison in diesem Jahr nicht so richtig funktioniert.

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