Nach den Erfolgen gegen Schottland (5:1) und Ungarn (2:0) sollte die Schweiz am dritten Spieltag der Euro 2024 der schwerste Prüfstein für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Weg ins Achtelfinale werden. Das Ziel, als Gruppenerster ins Achtelfinale einzuziehen, machte Niclas Füllkrug mit seinem Treffer zum 1:1-Ausgleich in der Nachspielzeit noch perfekt. Für Füllkrug war es das 13. Tor im 19. Länderspiel und sein bereits siebtes Jokertor.
Auch der Kapitän Ilkay Gündogan war nach Spielende erleichtert: "Es war ein sehr unangenehmes Spiel für uns", sagte er im Sportschau-Interview. "Es hätte am Ende dann nicht besser laufen können für uns".
Kein lockerer Arbeitstag für DFB-Elf
Der Start hatte zunächst noch einen lockeren Arbeitstag für das Team von Julian Nagelsmann versprochen. Die Fans sangen von den Rängen und die deutsche Mannschaft lief beflügelt von den zwei Siegen über den nicht ganz so souveränen Platz, auf dem schnell schon die Spuren der 22 Paar Fußballschuhe zu sehen waren. Jamal Musiala zauberte trotz rutschigem Geläuf dennoch und Ilkay Gündogan versuchte das Spielgerät (2.) schon beim ersten Konter ins Schweizer Tor zu bringen. Die Schweizer Abwehr hielt jedoch dagegen.
Es lief zunächst für die DFB-Elf, die sich energiegeladen durch bissige Schweizer kämpfte und in der 17. Minute schon jubelte. Doch Robert Andrichs Treffer zählte nicht. Musiala hatte zuvor einen Eidgenossen getroffen - nach VAR-Entscheid wurde das Tor nicht gegeben.
Die Nagelsmann-Elf dominierte eigentlich das Spiel, doch nach einem unachtsamen Abwehr-Moment führte die Schweiz überraschend mit 1:0. Dan Ndoye kam auch kurz nach seinem Länderspieltor erneut zum Abschluss. Jetzt waren die "Nati" und ihr Fans happy.
Im Video: Bundestrainer Nagelsmann mit Analyse zum Spiel
Tah für Achtelfinale gesperrt
Die DFB-Elf musste sich nach dem Schock wieder freischwimmen, tat sich jetzt aber schwerer gegen die disziplinierte Schweizer Abwehr vor Yann Sommers Tor zu kommen. Das lag auch an der deutschen Passgenauigkeit, die noch Luft nach oben hatte. Und dann musste Nagelsmann auch noch die nächste bittere Pille schlucken. Denn Jonathan Tah kassierte seine zweite Gelbe Karte und ist damit für das Achtelfinale gesperrt.
Torglück fehlt
Die Kabinenansprache von Nagelsmann hatte wohl gewirkt, denn es war in der zweiten Hälfte deutlich mehr Zug zum Tor im deutschen Spiel. Musiala prüfte nach einem tollen Pass von Florian Wirtz Ex-Bayern-Keeper Sommer mit einem strammen Schuss. Kroos jagte das Leder neben das Tor. Noch war zwar irgendwie der Wurm drin, doch deutlich mehr Ideen im Spiel der DFB-Elf zu sehen. Frischen Wind brachte auch Ex-Fürther David Raum nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung mit einem wuchtigen Schuss Richtung Tor ins Spielgeschehen.
Das Torglück fehlte. In der 72. Minute gab es zwar einen Elfmeter-Check, weil Maximilian Beier kurz vor dem Tor umklammert zu Boden gerissen wurde. Doch die Unparteiischen entschieden sich gegen einen Strafstoß.
Konnten es Füllkrug und Sané noch richten?
Was tun? Nagelsmann ersetzte seine Youngster Florian Wirtz und Jamal Musiala durch Joker Füllkrug und Leroy Sané. Doch den nächsten Ball versenkte der Augsburger Ruben Vargas im Kasten von Neuer. Doch es war Abseits. Der DFB-Elf lief dagegen die Zeit davon und die hochkarätigen Torchancen fehlten. Bis der Joker in der Nachspielzeit dann doch noch stach. Füllkrug stieg hoch und netzte per Kopf zum glücklichen Last-Minute-Ausgleich ein.
Durch den Gruppensieg trifft die Deutsche Nationalmannschaft am Samstag auf den Zweiten der Gruppe C.
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