Jamal Musiala hat getanzt und getroffen, Manuel Neuer hat pariert und Ilkay Gündogan konnte auf das 2:0 erhöhen. "Oh, wie ist das schön" stimmten die Fans im Stuttgarter Stadion an – mit dem Sieg gegen Ungarn am Mittwochabend hat sich die DFB-Elf den Einzug ins Achtelfinale gesichert. "Das war sehr sehr wichtig", sagte Torwart Neuer nach der Partie. "Es freut uns, dass wir einen so dominanten Auftritt gehabt haben."
Doch um diesen "dominanten Auftritt" hinzulegen, musste Julian Nagelsmanns Elf kämpfen. Schon in den ersten Minuten war klar, dass die Partie gegen Ungarn kein Blumenpflücken werden würde: Die Mannschaft von Marco Rossi trat offensivstark auf, lockte die DFB-Elf aus der Komfortzone, die deutsche Abwehr hatte alle Hände voll zu tun. Für die Ungarn stand nach dem enttäuschenden Auftritt gegen die Schweiz (1:3) mehr auf dem Spiel. Der Druck schien die Mannschaft zu beflügeln und ließ sie gegen Deutschland explosiv auftreten. Die DFB-Elf in ihren pink-lila Auswärtstrikots blieb cool.
Neuer für Paraden gefeiert
In der 22. Minute spitzelte Kapitän Ilkay Gündogan zu dem gebürtigen Stuttgarter Jamal Musiala, der zog ab und sorgte für den ersten Torjubel der deutschen Nationalmannschaft (1:0). Beim Torjubel tippte er seinen Zeige- und Mittelfinger an die Schläfe: "Das war eine Basketball-Celebration" - sagte Musiala danach im ARD-Interview. Schon im Auftaktspiel gegen Schottland verzauberte Musiala Fußballdeutschland mit einem Glanztreffer.
Zeit, die Führung zu genießen, blieb nicht – dafür traten die Ungarn weiterhin zu gefährlich auf. Manuel Neuer verhinderte in der 26. Minute den Ausgleichstreffer durch Dominik Szoboszlai, der einen Freistoß gefährlich ins linke obere Eck gezogen hatte. Joshua Kimmich und Jonathan Tah stürmten auf den Keeper zu, schüttelten und feierten ihn.
Ungarn weiterhin mit guten Chancen
Kurz vor der Halbzeit wieder Musiala: Das Supertalent zog nahe der Strafraumkante scharf ab, viele Zuschauer jubelten schon - doch erst auf den zweiten Blick war zu erkennen, dass der Ball ans Außennetz gegangen war.
Die Nachspielzeit brachte dann fast den Ausgleichstreffer mit sich. Nach einer chaotischen Spielsituation direkt vor dem Tor, parierte Neuer direkt auf Roland Sallai. Der köpfte ein, der Treffer zählte jedoch nicht. Es blieb beim 1:0, die Mannschaften gingen in die Kabinen. Das Luftanhalten der deutschen Fans ging durch mehrere ungarische Chancen auch in der zweiten Hälfte weiter.
DFB mit Tor-Rekord
Doch die DFB-Elf blieb schnell: Maximilian Mittelstädt vom VfB Stuttgart legte den Ball zum freistehenden Kapitän Gündogan, der keine Mühe hatte, ins rechte untere Eck einzuschießen (2:0, 67.) - erstes EM-Tor für den Spieler vom FC Barcelona. Mit dem insgesamt siebten Treffer hat der DFB einen Rekord aufgestellt: Noch nie zuvor traf Deutschland in einer EM-Runde sieben Mal – und jetzt gelang es der deutschen Nationalmannschaft in nur zwei Spielen.
Am Sonntag steht das dritte Spiel gegen die Schweiz an – das können Musiala, Kimmich und Co. entspannt angehen, das Achtelfinal-Ticket haben sie immerhin schon fix in der Tasche.
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