Am 3. Februar 2023 war es in der Begegnung der Oberliga zwischen dem SC Riessersee und den Starbulls Rosenheim zu der folgenschweren Szene gekommen: Rosenheims Mike Glemser fiel nach einem Check von Jan-Niklas Pietsch mit dem Kopf voran in die Bande und brach sich dabei zwei Halswirbel. Der 26-Jährige ist seit dem Unfall vom Hals abwärts gelähmt.
Glemser reicht Klage auf Schmerzensgeld ein
Eineinhalb Jahre später reichte Glemsers Anwalt nun beim Landgericht II in München Klage ein. Das bestätigte eine Sprecherin gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.
In der Klage geht es um Schmerzensgeld in Höhe von 650.000 Euro sowie die Feststellung, dass Pietsch für mögliche Folgeschäden haften muss, berichtete die "Bild". Der gesamte Streitwert belaufe sich auf 822.000 Euro. Pietsch hat nach Angaben des Gerichts beantragt, dass die Klage abgewiesen wird.
Klage nach Körperkontakt: Konsequenzen für den Sport?
Kurz nach dem Unfall hatte Glemser noch erklärt, Pietsch trage keine Schuld und dass der Check ein normaler Bestandteil des Sports sei. Warum sich Glemser und seine rechtliche Vertretung nun dennoch für eine Klage entschieden haben, ist derzeit unklar.
Ebenfalls unklar sind die Konsequenzen, die eine erfolgreiche Klage Glemsers für den professionellen und Amateursport hätten, wenn Verletzungen und Unfälle aufgrund eines Gegner-Kontakts im Mannschaftssport auch rechtliche Folgen haben könnten.
Der Fall von Glemser hatte im vergangenen Jahr große Betroffenheit ausgelöst. Eine Crowdfunding-Spendenaktion brachte knapp 700.000 Euro. Die Fortschritte in der Reha und die Rückkehr als Zuschauer in das Eishockey-Stadion der Starbulls Rosenheim wurden emotional begleitet.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!