Offizielle bei der Schneekontrolle am Rettenbachferner bei Sölden
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Offizielle bei der Schneekontrolle am Rettenbachferner bei Sölden

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Grünes Licht für Ski-Weltcupauftakt in Sölden

Die Ski-Weltcupsaison kann wie geplant am 28. und 29. Oktober im österreichischen Sölden stattfinden. Die Offiziellen des Weltskiverbands FIS gaben nun grünes Licht, nachdem sich die Schneelage auf dem Rettenbachferner verbessert habe.

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Traditionell starten die Alpinen Skirennläufer Ende Oktober in Sölden in ihren Weltcupwinter. Und das wird auch in diesem Jahr so sein. Die FIS gab grünes Licht für die Riesenslalomrennen der Frauen (28.10.) und Männer (29.10.) am Rettenbachferner.

"Die Situation, die wir vorgefunden haben, ist exzellent, die Organisatoren haben einen fantastischen Job gemacht", lobte der FIS-Offizielle Markus Mayr die Vorbereitungen in Sölden nach der Streckeninspektion. "Es gibt noch etwas zu tun, aber wir werden ein erfolgreiches Rennwochenende erleben", hieß es weiter.

Zuletzt hatte es wegen der hohen Temperaturen Zweifel daran gegeben, dass die beiden Rennen stattfinden können. Diese scheinen nun ausgeräumt. In der vergangenen Saison war das Rennen der Frauen wegen der Wetterbedingungen ausgefallen.

Kritik an Baggerarbeiten in Zermatt

Derweil haben Baggerarbeiten auf dem Theodulgletscher bei Zermatt in der Schweiz, wo Mitte November die ersten Speedrennen des Winters stattfinden sollen, für Empörung gesorgt. Ähnliche Diskussionen hatte es zuvor auch in Sölden gegeben. Greenpeace Schweiz äußerte nun gemeinsam mit anderen Naturschutzorganisationen den Verdacht, dass die Arbeiten auf dem Theodulgletscher teils außerhalb der zugelassenen Sportzone stattfinden. Die Baukommission des Kantons Wallis will das jetzt prüfen.

Auf einem Gletscher zu baggern sei problematisch, sagte der Gletscherforscher Matthias Huss von der Universität ETH Zürich in einem am Donnerstag ausgestrahlten Beitrag des Senders SRF. "Im Hochgebirge finden wir normalerweise unberührte Natur vor und hier haben wir Bauarbeiten auf über 3.000 Metern. Für den Gletscher ist es sicher nicht gut. Er verliert lokal an Masse, da wo gearbeitet wird." Allerdings müsse man auch sagen, "dass der Klimawandel viel dramatischer ist". Das Baggern am Gletscher sehe zwar schlimm aus. "Aber dem Gletscher tut es nicht besonders weh, da dieses Eis wahrscheinlich im nächsten Jahr sowieso weggeschmolzen wäre."

Absagen im Vorjahr – Termine wurden nach hinten verschoben

Dennoch, so Huss, müsse man sich fragen, ob solche Rennen im November stattfinden müssen statt im Spätwinter, wenn viel Schnee auf den Gletschern liege und die Gestaltung der Pisten einfacher wäre. Schneesport werde auf Gletschern im Spätwinter noch lange möglich sein, sagte Huss. Im Frühwinter seien dagegen massive Eingriffe nötig, um Pisten schneesicher zu machen.

Die Rennstrecke heißt Gran Becca und wäre die höchstgelegene des Weltcups. Der Startpunkt läge in einer Höhe von 3.720 Metern am Theodulgletscher in der Schweiz. Die Strecke führt dann nach Cervinia in Italien und endet auf 2.835 Metern. Im vergangenen Jahr fiel die Premiere aus, alle geplanten Abfahrten mussten wegen Schneemangels abgesagt werden. 

Für dieses Jahr wurden die Termine um zwei Wochen nach hinten verschoben und größere Schneedepots angelegt, um die Pisten zu präparieren. Die Rennen der Männer sollen am 11. und 12. November, die der Frauen am 18. und 19. November stattfinden.

Baggerarbeiten in Sölden: "Katastrophe für den Skisport"

Felix Neureuther hatte bereits Ende September ähnliche Bilder mit Baggerarbeiten am Söldener Rettenbachgletscher "für den Skisport eine Katastrophe" genannt. Im BR-Podcast Pizza & Pommes sagte der frühere deutsche Top-Skirennläufer: "Ich war sprachlos aufgrund der Bilder. Die sind sehr verstörend und einfach nicht mehr zeitgemäß."

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