Was Trainer Thomas Tuchel schon nach dem Spiel in Madrid befürchtet hatte, hat sich nun bewahrheitet. Serge Gnabry hat sich schwer am Oberschenkel verletzt. Die Saison mit dem FC Bayern ist für den Offensivmann sowieso beendet, jetzt wackelt aber auch seine Teilnahme an der Europameisterschaft im eigenen Land.
Gleiche Verletzung wie gegen Arsenal
Gnabry war im Halbfinal-Rückspiel in der ersten Halbzeit ausgewechselt worden. "Es ist wieder die gleiche Verletzung, wieder der hintere Oberschenkel. Ich glaube, das dauert schon eine Weile", vermutete sein Trainer nach Abpfiff im DAZN-Interview. Am Freitag gab der FC Bayern bekannt, dass sich Gnabry einen Muskelbündelriss zugezogen hat.
Schon im Viertelfinal-Hinspiel beim FC Arsenal hatte sich der 28-Jährige am Oberschenkel verletzt und daraufhin das Rückspiel verpasst. In Santiago Bernabeu trat die gleiche Blessur wieder auf.
EM-Aus droht
Für die Münchner wird Gnabry in dieser Saison kein Spiel mehr bestreiten. Auch seine Teilnahme an der Heim-EM wackelt gewaltig. Am kommenden Donnerstag (16.5.) benennt Bundestrainer Julian Nagelsmann seinen Kader. Beim letzten Lehrgang im März hatte er auf Gnabry verzichtet. Der gebürtige Stuttgarter wollte sich im Saisonfinale wieder in den DFB-Kader kämpfen, doch daraus wurde und wird nichts. Gut möglich, dass Nagelsmann auf Gnabry verzichtet. Der Bundestrainer könnte ihn aber auch in den 26-Mann-Kader aufnehmen und hoffen, dass er rechtzeitig fit wird.
Gnabrys Seuchensaison
Sollte Gnabry die EM verpassen, wäre es der negative Höhepunkt einer absoluten Seuchensaison. Verletzungsbedingt kommt er nur auf 20 Pflichtspiele - nur im Supercup gegen Leipzig spielte er die volle Distanz. Zu Saisonbeginn plagten ihn hartnäckige Hüftprobleme, dann brach er sich im Pokalspiel in Münster den Unterarmbruch. Vier Spiele später zog er sich in Frankfurt eine schwere Adduktorenverletzung zu und als er sich davon erholt zu haben schien, musste er in London mit einem Muskelfaserriss vom Feld. Diese Verletzung ist nun deutlich schlimmer wieder aufgebrochen.