Zum Abschluss der Bundesliga Saison lieferte der FC Bayern noch einmal eine Leistung, die sinnbildlich für diese Spielzeit war. Die 2:4-Niederlage nach früher 2:0-Führung war auch ein wenig würdiges Ende der Amtszeit Thomas Tuchels. Weil sich die Verantwortlichen des FC Bayern nicht mit ihrem Trainer einigen konnten, verlässt dieser den Verein nach gut einer Saison schon wieder.
Ex-FCB-Profi Thomas Helmer gibt in "Heute im Stadion" Einblicke, wie die Verhandlungen mit Tuchel gelaufen sind und warum sich beide Seiten nicht mehr einigen konnten.
Helmer über Tuchel-Aus: "Es ging um Vertragsinhalte"
"Da haben die Verantwortlichen wieder keine glückliche Figur gemacht. Ich glaube, Thomas war bereit, sich nochmal an den Tisch zu setzen und hat gewartet, dass man ihm ein entsprechendes Angebot macht", so Helmer in der Bayern-1-Kultsendung.
Zuletzt war von mehreren Medien vermeldet worden, dass sich Trainer und Vereins-Seite nicht einigen konnten. Während die Münchner den Trainer nur bis 2025 halten wollte, soll dieser mindestens einen Zweijahresvertrag gefordert haben.
Helmer stellt in "Heute im Stadion" klar, es sei nicht nur um die Dauer des neuen Kontrakts gegangen. "Es ging um Vertragsinhalte", so der 59-Jährige. "Max Eberl und Christoph Freund sind ganz offensiv hingegangen und wollten ihn (Thomas Tuchel) wirklich zurückgewinnen. Das hat dann aufgrund der Vertragsinhalte nicht funktioniert."
Laut Medienberichten wollten Freund und Eberl Tuchel eine Vertragslaufzeit bis 2027 anbieten, dies sei jedoch von der Führungsetage um Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß abgelehnt worden. So wurde es das Angebot, was Tuchel letztlich ablehnte.
Helmer: "Solange Uli und Kalle da sind, ist das für jede Person schwierig"
Vor knapp einem Jahr waren Hoeneß und Rummenigge in beratender Funktion zum FC Bayern zurückgekehrt, hatten nach dem Aus von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic sogar operativ agiert. Hört man sich bei den Fans des FC Bayern um, legen viele den ehemaligen Granden des Rekordmeisters einen Ruhestand nahe.
Auch Thomas Helmer ist sich sicher: "Solange Uli und Kalle immer noch im Hintergrund sind und gefragt werden, weil sie das ja alles aufgebaut haben, ist das für jede handelnde Person schwierig."
Das gilt nun auch für die Trainersuche, die nach Tuchels Absage, die je nach Zählweise die vierte oder fünfte ist, weiter geht. Das sieht auch Ex-Nationalspieler und ARD-Experte Thomas Hitzlsperger so: "Es ist halt schwierig, weil im Konstrukt FC Bayern sehr viele Leute mitreden und oftmals für neue Trainer nicht klar ist, von wem braucht man den Segen, von Christoph Freund, von Max Eberl, oder von Uli Hoeneß."