Bobbahn Altenberg (Archiv)
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Lochner gestürzt - Unfälle überschatten Bob-Weltcup in Altenberg

Das Auftakttraining zum Bob-Weltcup in Altenberg ist von zwei schweren Stürzen überschattet worden. Zweierbob-Weltmeister Johannes Lochner aus Berchtesgaden stürzte mit dem Viererbob wie auch der Schweizer Pilot Michael Vogt.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Wieder stürzen im anspruchsvollen Eiskanal von Altenberg zwei Viererbobs. Ein Schweizer verletzt sich schwer. Auch Zweierbob-Weltmeister Lochner erwischt es. "Wir klären gerade ab, ob im Bereich Halswirbel bei Hansi etwas passiert ist", sagte Cheftrainer René Spies. Dies soll per MRT in München abgeklärt werden. Leichte Entwarnung gibt es auch für Anschieber Erec Bruckert, der aus dem Gefährt geschleudert wurde. Er wurde danach zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren. Ihm gehe es laut Bob- und Schlittenverband den Umständen entsprechend gut.

WM-Mitfavorit Lochner muss auf den Weltcup an diesem Wochenende verzichten. "Jetzt müssen wir schauen, ob es für die WM in Winterberg reicht", sagte Spies. Die Titelkämpfe im Hochsauerland starten in der kommenden Woche. 

Schweizer Michel - Abtransport mit Helikopter

Noch schlimmer erwischte es den Schweizer Bob, der an der gleichen unteren schwierigen Passage wie Lochner stürzte. Anschieber Sandro Michel wurde ebenfalls aus dem Bob geschleudert. Nach dem Sturz rutschte der 210 Kilogramm schwere Schlitten vom ansteigenden Zielauslauf über die Bahn zurück und erwischte den benommen auf dem Eis liegenden Schweizer mit voller Wucht. In einer solchen Situation kann ein Viererbob eine Geschwindigkeit von rund 50 bis 60 Kilometer pro Stunde erreichen.  

Wie der Schweizer Verband Swiss Sliding mitteilte, wurde Michel mit einem Hubschrauber in die Dresdner Uniklinik geflogen. Michel zog sich demnach Verletzungen am Brustkorb sowie im Becken- und Oberschenkelbereich zu, die operiert werden mussten. Er sei inzwischen stabil, hieß es. Pilot Vogt habe eine schwere Gehirnerschütterung und Prellungen davongetragen.

"Auf so einen Vorfall muss natürlich reagiert werden, und der Veranstalter in Altenberg wird entsprechende Maßnahmen einleiten, damit kein Bob, der stürzt, wieder den Zielauslauf hoch- und zurückrutscht – soweit man das sicherstellen kann", wird BSD-Sportdirektor Thomas Schwab in einer Pressemitteilung zitiert.

Symbolträchtiger Zusammenschluss der Bob-Fahrer

Die Bob-Bahn in Altenberg zählt zu den anspruchsvollsten der Welt - immer wieder kommt es zu Stürzen. MDR-Sportreporter Alexander Schubert erzählt im Interview mit MDR Sachsen, dass er es bemerkenswert fand, dass nach dem Stürz der Schweizer keiner mehr an den Start ging. "Die Fahrer waren in Schockstarre. Schon länger beklagen sie die Abläufe nach einem Sturz."

Für Schwab steht das Thema Sicherheit ganz oben. "Es gibt ja auch vonseiten der Athleten Bestrebungen, am Freitag eine Aussprache zum Thema Sicherheit im Bobsport mit der IBSF zu halten um ihre Bedenken vorzutragen. Man wird das sehr ernst nehmen und versuchen, auf die Dinge, die die Athleten vorbringen, zu reagieren."

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